Bund und Länder müssen endlich aus dem Milliarden-Grab Tamiflu® aussteigen

Pressemitteilung Kathrin Vogler, MdB

„Die jahrelangen Zweifel an der Wirksamkeit von Tamiflu® sind vollauf bestätigt worden. Bund und Länder müssen den Wahnsinn stoppen und nicht noch weitere Hunderte von Millionen Euro ausgeben, um dieses weitgehend nutzlose Grippemittel einzulagern. Außerdem sollten sie den Bürgerinnen und Bürgern verraten, wie viel die Firma Roche aus Steuermitteln bislang erhalten hat.“

„Die jahrelangen Zweifel an der Wirksamkeit von Tamiflu® sind vollauf bestätigt worden. Darum müssen Bund und Länder endlich diesen Wahnsinn stoppen und nicht noch weitere Hunderte von Millionen Euro ausgeben, um dieses weitgehend nutzlose Grippemittel einzulagern. Und die Regierungen von Bund und Ländern sollen den Bürgerinnen und Bürgern reinen Wein einschenken und verraten, wie viel die Firma Roche  aus Steuermitteln bislang erhalten hat.“ fordert Kathrin Vogler, Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte der Linksfraktion im Bundestag.

„Die Vorgänge rund um Tamiflu®  sind ein mehrfacher Skandal: Schon seit einem halben Jahrzehnt bestand bei unabhängigen Forschern ein großer Zweifel, dass Tamiflu® wirklich einen Nutzen für an Grippe Erkrankte hat. Doch die Herstellerfirma rückte Studiendaten, die Tamiflu® negativ bewerteten, lange Zeit nicht heraus. Seit einigen Wochen gibt es nun Belege: Der Nutzen von Tamiflu® ist noch geringer, aber die schädlichen und zum Teil gefährlichen Nebenwirkungen sind deutlich größer als bislang bekannt.

Für die Bundesregierung jedoch ist dies jedoch kein ausreichender Grund, Tamiflu® und Relenza® aus dem Pandemieplan zu verbannen. Sie zieht es vor, auf ein Urteil der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zu warten, eben jener EU-Agentur, die schon in den letzten fünf Jahren nicht gegen diese Grippemittel interveniert hat. Dies antwortet das Gesundheitsministerium auf eine Frage der linken Gesundheitspolitikerin.

Auch bei den Ausgaben der Steuerzahler für diese Mittel geht die Bundesregierung auf Tauchstation. Sie wolle bei den zuständigen Stellen der Länder nachfragen und die Zahlen zur Verfügung stellen, vorausgesetzt, die Länder stimmten einer Veröffentlichung zu. Diese Verschleierungstaktik nennt Vogler "nicht hinnehmbar". Sie meint: "Die Menschen haben ein Recht darauf zu erfahren, wieviel öffentliche Gelder bislang für dieses teils unwirksame und teils gefährliche Medikament verschleudert worden sind.“ Vogler vermutet, dass es sich ähnlich wie in Großbritannien um etwa eine halbe Milliarde Euro handeln müsste. In den USA seien sogar 1,3 Milliarden US-Dollar dafür aufgewendet worden.