Flüchtlingsunterbringung - Bund muss Verantwortung übernehmen

Leserbrief Kathrin Vogler, MdB

Die Ankündigung, dass die Stadt Rheine vom Konzept der dezentralen Unterbringung abweichen und Flüchtlinge in Sammelunterkünften unterbringen wird, ist bitter. Es zeigt deutlich, dass alle Anstrengungen eine menschenwürdige und dem Inklusionsgedanken verbundene Unterbringung sicher zu stellen, ins Leere laufen, wenn man sie weiterhin einzig den klammen Kommunen auf die Schultern lädt. Der Bund muss hier mehr Verantwortung übernehmen. Gleiches gilt für die Gesundheitskosten von Asylbewerbern.

Die Ankündigung, dass die Stadt Rheine vom Konzept der dezentralen Unterbringung abweichen und Flüchtlinge in Sammelunterkünften unterbringen wird, ist bitter. Es zeigt deutlich, dass alle Anstrengungen eine menschenwürdige und dem Inklusionsgedanken verbundene Unterbringung sicher zu stellen, ins Leere laufen, wenn man sie weiterhin einzig den klammen Kommunen auf die Schultern lädt. Der Bund muss hier mehr Verantwortung übernehmen. Gleiches gilt für die Gesundheitskosten von Asylbewerbern.

Schon heute ist die Zuweisung in die einzelnen Kommunen für die Flüchtlinge ein Glücksspiel. Landet man in einer Stadt wie Rheine, die sich ein Unterbringungskonzept (noch) leisten kann, oder wird man einer hoffnungslos überschuldeten Kommune zugeteilt? So ist es dieser Verwaltungsakt der bspw. entscheidet, ob eine Familie ihre nächsten Jahre in einer kleinen Wohnung oder in einem Zimmer in einer Sammelunterkunft oder gar in einem Zelt auf einem umzäunten Gelände, wie in Duisburg, zubringt. Wohnflächen von teilweise weniger als vier Quadratmetern pro Person, marode Gebäude in oftmals abgelegenen Gebieten ohne Infrastruktur und Verkehrsanbindung, kilometerweit entfernt von Behörden, Ärztinnen, Versorgungsmöglichkeiten sind in vielen Kommunen in NRW für Flüchtlinge der Alltag.

Deswegen unterstütze ich die Petition des NRW-Flüchtlingsrates an die Landesregierung, die sich für einheitliche Standards in der Flüchtlingsunterbringung einsetzt: Eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen braucht verpflichtende Mindeststandards. Machen auch Sie mit und unterzeichnen online unter www.change.org.

 

 

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