Grenzüberschreitenden Veranstaltung "Die Wa(H)re Gesundheit"

Kathrin Vogler MdB, DIE LINKE und Simone Kamminga - de Groeij, SP /NL referierten am 23. Januar in Südlohn-Oeding (Kreis Borken).

Bei der ausgiebigen Diskussions- und Inforformationsveranstaltung über die Entwicklung im Gesundheitswesen in Deutschland und den Niederlanden gab es oft Fassungslosigkeit bei den Anwesenden. Die je ca. 50% deutschen und niederländischen TeilnehmerInnen mussten ihr Bild des jeweilig anderen Gesundheitssystem gründlich revidieren. Der Anteil der durch das grobmaschige Sozialenetz Fallenden in beiden Staaten wird immer größer. Die Privatisierung des Gesundheitssystems bringt keineswegs die gewünschten Einsparungen. Die Massenentlassungen, Schließung von Altenheimen und Aufnahmestopp bei geringer Pflegestufe, gleichzeitiger Kürzung von Mitteln für die ambulante Versorgung werden zunehmend zur existentiellen Bedrohung der Betroffenen und ihrer Familien.

Auch in den Niederlanden sollen wohnortnahe Krankenhäuser geschlossen und auf 12 spezialiesierte Kliniken im ganzen Land reduziert werden. 800 Alten- und Pflegeheime werden geschlossen und fast 30.000 Mitarbeiter entlassen.

Während in Deutschland der Anteil der Menschen ohne jede Kranken- und Pflegeversicherung, ebenso wie der qualifizierte Personalmangel wächst, bleibt der Wunsch für viele Betroffene - trotz starken ehrenamtlicher Organisationen - im häuslichen Umfeld versorgt zu werden unerfüllt.

Die Teilnehmer sahen in der Absenkung des Sozialstandards nicht nur ein nationales, sondern auch europäisches Problem.