Organspende: Lauterbachs Widerspruch gegen die Entscheidungslösung

Medien-Echo
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Der Bundesgesundheitsminister fordert für die Organspende die Einführung der Widerspruchslösung; jeder soll als Organspender gelten, so lange er nicht widerspricht. Kathrin Vogler hält das für ein Ablenkungsmanöver, denn die erst 2020 mit großer Bundestagsmehrheit beschlossene Entscheidungslösung sei „noch nicht ansatzweise umgesetzt“.

Auf den Tag genau drei Jahre nach der Einführung der Entscheidungslösung im Organspendeverfahren berichtet das Deutsche Ärzteblatt über Minister Lauterbachs aktuelle Ankündigung, den Rückgang lebensrettender Organspenden in Deutschland durch eine weitreichende Reform der Spendenstruktur - die Einwilligungsfrage eingeschlossen - stoppen zu wollen.

Katherin Vogler ist demgegenüber davon überzeugt, dass eine Widerspruchslösung an der desaströsen Lage in den Krankenhäusern nichts ändern würde.

 

Kathrin Vogler im Ärzteblatt:

„Wir wissen schon lange, dass das entscheidende Nadelöhr bei der Organentnahme nicht die fehlende Zustimmung der potenziellen Organgeber oder ihrer Angehörigen ist“, sagte sie. Es sei vielmehr die Belastung der Intensivstationen. „Ich finde, der Minister sollte sich darauf konzentrieren, hier für Verbesserungen zu sorgen und damit die Bedin­gungen zu schaffen, die für die Organentnahme notwendig sind, anstatt sich mit einem Projekt zu verkämpfen, mit dem er bereits in der letzten Legislaturperiode eine krachende Niederlage eingefahren hat und von dem überhaupt keine Verbesserung für die Versorgung von Patienten auf der Warteliste für Transplantationen zu erwarten ist“, so Vogler.

  • Quelle/Weiterlesen: Artikel im Ärzteblatt vom 16. Januar 2023: Organspende: Zahlen rückläufig, neue Debatte über Reform