Katastrophe in Afghanistan: Tut wenigstens jetzt das Richtige und bringt die Menschen in Sicherheit!

Der "Krieg gegen den Terror" am Hindukusch ist krachend gescheitert. Afghanistan ist wieder unter Kontrolle der Taliban, die Menschen sind verzweifelt. Seit dem US-Einmarsch 2001 und dem Beginn des Bundeswehr-Einsatzes kritisiert Kathrin Vogler die jetzt 20 Jahre andauernde Fehleinschätzung, dass dieser Krieg zu irgendetwas gut war.

Auch, wenn es immer wieder frustrierend ist, wenn sich schlechte Vorhersagen bewahrheiten: Kathrin Voglers Bewertung zu Beginn des westlichen Afghanistan-Feldzugs 2001 ist heute so wahr wie damals: Militärische Konfliktlösungsversuche sind falsch und kontraproduktiv!

"Dieser Krieg zerstört nicht die Kommandostrukturen einer Terrororganisation sondern die Lebensgrundlagen des ärmsten Landes der Erde. Statt Hass und Gewalt den Nährboden zu entziehen, führt er zu Solidarisierungseffekten in vielen anderen Ländern. Gleichzeitig dient er dazu, die herrschende Weltordnung zu zementieren und die Vormachtstellung der reichen Industrienationen auszubauen. Der West-Ost-Konflikt ... wird nun abgelöst von vielfältigen Nord-Süd-Konflikten, die im Rahmen der aktuellen NATO-Strategie militärisch „gelöst“ werden sollen. Solche Konfliktlösungsversuche sind falsch und kontraproduktiv. Sie führen nur zu neuen Fronten, zu neuer Eskalation und drehen die Spirale aus Hass und Gewalt weiter in die Höhe. Sie binden zudem die Mittel, die für eine Weltpolitik erforderlich wären, die konsequent für Frieden, Gerechtigkeit und Demokratisierung eintritt. Deshalb gäbe es mehr als genug Gründe für Deutschland, sich einer kurzsichtigen, militärisch dominierten Machtpolitik zu verweigern."

Kathrin Vogler heute: "Wir haben in Afghanistan 'unser' Vietnam erlebt. Daraus müssen Konsequenzen gezogen werden. Und jetzt muss jeder, der aus diesem Chaos fliehen will, mitgenommen werden, solange nur ein einziger Stehplatz im Flieger frei ist!"