Gedenkanzeige: 10 Jahre Fukushima, 35 Jahre Tschernobyl

Heute, am 11. März jährt sich zum 10. Mal die Erdbeben- und Nuklearkatastrophe von Fukushima, im April vor 35 Jahren kam es zum Super-Gau im Atomkraftwerk von Tschernobyl. Im Gedenken und mit der Forderung nach einem vollständigen Atomausstieg wendet sich IPPNW an die Öffentlichkeit. Kathrin Vogler hat die Anzeige in der heutigen SZ mitunterstützt.

Die IPPNW-Anzeige "10 Jahre Fukushima - 35 Jahre Tschernobyl" erscheint heute, am 11. März 2021, in der Süddeutschen Zeitung. 2.584 Unterstützer*innen haben diese Aktion möglich gemacht.

Im Text der Anzeige wird auch Urenco Deutschland mit Sitz in Gronau als ein Profiteur der hochgefährlichen nuklearen Stromerzeugung genannt. Hier engagiert sich Kathrin Vogler seit Jahren gegen Urananreicherung und Atommülltransporte.

Im Text der Anzeige heißt es:

 

10 Jahre Fukushima - 35 Jahre Tschernobyl

Super-GAU. Strahlenwolke. Strahlenflüchtlinge. Verstrahltes Wasser.  Verseuchtes Land. Trotz Tschernobyl und Fukushima setzt die japanische Regierung weiter auf Atomenergie. Schlimmer noch: In den nächsten Wochen sollen Fackelläufer*innen die Olympische Flamme durch die Sperrzone von Fukushima tragen. Nach den Olympischen Spielen sollen dann über eine Million Tonnen radioaktives Kühlwasser im Pazifik verklappt werden. Die japanische Regierung täuscht eine „Normalität“ vor, die für die betroffene Bevölkerung nicht existiert.

Wir fordern Solidarität mit der betroffenen Bevölkerung statt politischem Missbrauch der Olympischen Spiele!

Mitverantwortlich für die Atomkatastrophe: Deutschland. Die Brennstäbe, die im Super-GAU von Fukushima schmolzen, wurden im niedersächsischen Lingen durch die Framatome-Tochter ANF hergestellt. Die Produktion dort geht weiter – trotz Klagen gegen den Export ins belgische Kraftwerk Doel sowie in das Schweizer AKW Leibstadt. Im nahen Gronau reichern RWE und E.ON währenddessen fortlaufend Uran an.

Wir fordern einen vollständigen Atomausstieg – inklusive der Anlagen in Lingen und Gronau!

Ende 2022 wird in Deutschland der letzte Atomreaktor vom Netz gehen. Je näher der Ausstieg kommt, desto lauter preist die Atomlobby Atomenergie als vermeintliche Klimaretterin an. Doch wissenschaftliche Studien belegen das Gegenteil: Atomenergie spart kein CO2 ein – für eine nachhaltige, globale Stromerzeugung ist sie damit nicht geeignet. Atomkraft deckt gerade vier Prozent der weltweiten Energieproduktion. In keinem Land der Erde gibt es bisher ein funktionsfähiges Endlager!

Atomenergie gefährdet unsere Gesundheit und die nachfolgender Generationen. Jeder in die Atomenergie investierte Cent fehlt beim Ausbau der Erneuerbaren und behindert das Erreichen der Klimaziele.

Wir fordern eine echte Energiewende hin zu hundert Prozent Erneuerbaren!