Klimakiller Bundeswehr - Material & Infos

Militär und KlimaFrieden

In der Friedensbewegung ist es schon ein Thema, aber in der Umweltbewegung sind die Klimafolgen von Militär und Krieg immer noch in der Nische. Dabei ist inzwischen bekannt, dass das US-Militär allein mit seinem Treibstoffverbrauch einen ökologischen Fußabdruck hat wie ganze Industriestaaten ...

Die Bundeswehr rühmt sich zwar als nachhaltig, spricht aber nur über die Fahrzeuge der Bundeswehrverwaltung und Recyclingpapier. Dabei verschärft sie den Klimawandel täglich: 
•    Der Kampfjet Tornado, den die Bundeswehr im Krieg in Afghanistan und zur Luftraumüberwachung in Syrien einsetzt, verbraucht pro Flugstunde durchschnittlich 4.000 kg Kerosin und stößt dabei etwa 13.000 Kilo CO2 aus. Das entspricht dem Ausstoß von 93.000 Kleinwagen auf 100 km. 
•    Der Kampfpanzer Leopard II, ein Exportschlager der deutschen Rüstungsindustrie, verbraucht auf 100 km etwa 530 Liter Diesel - so viel wie 100 Kleinwagen.
•    Der Eurofighter der Bundeswehr hatte 2018 ca. 10.480 reale Flugstunden. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 115.280 t CO2. Um diese Menge in einem Jahr zu kompensieren, werden 9.222.400 Bäume gebraucht. Das entspricht einer Waldfläche von 1.137 ha oder 1.592 Fußballfeldern.

 

Hier eine Übersicht über Kathrin Voglers aktuelle Initiativen zum Thema "Klima und Militär":
 

Kleine Anfrage "Militärische Aktivitäten der Bundeswehr und ihre Klimabilanz"

Kathrin Vogler will Daten und Fakten über den realen Verbrauch an Treibstoffen, den die Bundeswehr im Einsatz hat: in Auslandseinsätzen und in den immer häufiger stattfindenden Manövern und Truppenrotationen an der osteuropäischen Grenze. 

Im Klimaschutzbericht der Bundesregierung gibt es nur eine Stelle mit Bezug zur Klimarelevanz der Bundeswehr. Dort heißt es: „Die Emissionen der militärisch genutzten Fahrzeuge bleiben … unberücksichtigt." Ohne eine umfassende Bilanz der vom Militär verursachten Emissionen ist die regierungsseitige Klimaschutzberichterstattung jedoch unvollständig. Die Kleine Anfrage (Dokumentation am Textende) soll einen Beitrag zu der - auch zukünftigen - Bewertung leisten, wie „grün“ die Bundeswehr mit ihren militärischen Aktivitäten tatsächlich ist. Die Antwort der Bundesregierung ist für den 17.12.2019 angekündigt.

Vortrag/Präsentation „Klimakiller Militär“

"Der Kampf um Frieden und Klimagerechtigkeit sind nicht voneinander zu trennen. Wer von Klimaschutz spricht und darf vom Militär nicht schweigen." In ihrem Vortrag mit dem Titel "Klimakiller Militär" informiert Kathrin Vogler über den Stand des aktuellen internationalen Diskurses über die Bedeutung von Krieg, Militär und Rüstungsproduktion vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Klimakrise. (Veranstaltungsbericht aus Hamm, weitere Infos/Terminabsprachen hier)

Ökologie, Frieden und Gerechtigkeit - Interview mit movum

Kathrin Vogler im Gespräch mit der Zeitschrift "movum - Briefe zur Transformation", herausgegeben u.a. vom DGB, dem BUND, der Deutschen und den NaturFreunden Deutschlands über Aspekte der globalen Umweltzerstörung aus linker und friedenspolitischer Perspektive. (Erscheint im Nov./Dez. 2019)

Unterausschuss ZKP: Wechselwirkungen von Klima, Ressourcen und Konflikten

Der Unterausschuss „Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln“ (ZKP), hier ist Kathrin Vogler Obfrau für ihre Fraktion, diskutierte am 11. November 2019 das brandaktuelle Thema "Wechselwirkungen von Klima, Ressourcen und Konflikten". Die geladenen Sachverständigen waren sich einig, dass dies ein Querschnittsthema für alle Ressorts der Bundesregierung werden muss, denn: "Klimaschutz zu Hause ist Krisenprävention anderswo". (Videodokumentation)

Schriftliche Frage: "CO2-Kompensation bei den Dienstkraftfahrzeugen der Bundeswehr"

Kathrin Vogler hat nachgefragt, in welchem Umfang die mit den  Dienstkraftfahrzeugen der Bundeswehr verursachten CO2-Emmissionen kompensiert werden. Die Antwort war symptomatisch: „… [Die] durch Dienstreisen und -fahrten per Flugzeug und Dienstkraftfahrzeug verursachten CO2-Emissionen der unmittelbaren Bundesverwaltung [sind] zu kompensieren. … Fahrten mit Kampffahrzeugen bei Manövern und Auslandseinsätzen werden nicht kompensiert.“ (Dokumentation am Textende) 

In der taz: Die Bundeswehr auf Kriegsfuß mit dem Klimaschutz ...

Kathrin Vogler erkundigte sich mit einer schriftlichen Frage (Dokumentation am Textende) nach der Klimabilanz der Bundeswehr. Die Bundesregierung antwortete mit Zahlen zur "Infrastruktur und Mobilität" der Truppe im Inland, die noch dazu kaum niedriger sind als im Jahr 2014. Kathrin Vogler hält das für "Greenwashing". Die taz griff ihre Kritik auf.

Die Bundeswehr und der Moorbrand in Meppen

Presseerklärung von Kathrin Vogler und Tobias Pflüger zu den Ergebnissen der Kleinen Anfrage den Moorbrand in Meppen betreffend: Auch Monate nach dem verheerenden Brand in der Wehrtechnischen Dienststelle der Bundeswehr in Meppen ist die Bundesregierung nicht bereit, Fehler zuzugeben und Konsequenzen zu ziehen! (Hier ein NDR-Bericht dazu.)

Kathrin Voglers Offener Brief "Klima retten: Raus aus der Kohle!"

Kathrin Vogler besuchte am im September 2018 die Proteste gegen die Räumung des Hambacher Forstes und schrieb danach an die kommunalen Entscheidungsträger des Kreises Steinfurt, den Verkaufserlös von klimaschädlichen Aktien direkt vor Ort in Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu investieren, zum Beispiel mit dem Einstieg in einen fahrscheinlosen öffentlichen Nahverkehr.

Foto: 20. September 2019, Fridays for Future in Berlin