Hochpreispolitik der Pharmaindustrie gefährdet Versorgung

Heike Kurzilius/ärtzeblatt.de

Lebensnotwendige Medikamente werden immer teurer. So kostet eine Therapie für Hepatitis C Patienten mit den neuesten Präparaten ca. 43.000 Euro. Wie aber solche astronomischen Preise zustande kommen, verschweigt die Pharmaindustrie.

Lebensnotwendige Medikamente werden immer teurer. So kostet eine Therapie für Hepatitis C Patienten mit den neuesten Präparaten ca. 43.000 Euro. Wie aber solche astronomischen Preise zustande kommen, verschweigt die Pharmaindustrie.

Deshalb lud die Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte (MEZIS) am 1. Dezember zu einer Konferenz mit dem Titel "Leben - eine Kostenfrage", die sich mit den Auswirkungen von Arzneimittelpreisen auf den Zugang zu unentbehrlichen Medikamenten beschäftigte.

Unter anderem ging es auch um das geplante Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz (AM-VSG):

[…]  Heftig kritisiert wurde in diesem Zusammenhang ein Passus im geplanten Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz (AM-VSG), das am 14. Dezember im Gesundheitsausschuss des Bundestages beraten wird, der besagt, dass die Ergebnisse dieser Preisverhandlungen künftig geheim bleiben sollen.

Doch das AM-VSG soll auch kostendämpfend wirken – oder, wie Linken-Politikerin Kathrin Vogler es formulierte, einen „Geburtsfehler“ des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes von 2011 beheben, das erstmals den Preis eines Arzneimittels an dessen Zusatznutzen knüpfte. Im ersten Jahr nach der Zulassung dürfen die Hersteller jedoch ihre Preise nach Gutdünken festsetzen. Das AM-VSG sieht jetzt eine Umsatzschwelle von 250 Millionen Euro vor, bei deren Erreichen der spätere Erstattungsbetrag rückwirkend gilt. Während Vogler eine solche Schwelle ablehnte und für die rückwirkende Geltung ab dem Tag der Zulassung plädierte, verteidigte CDU-Politiker Rudolf Henke die Regierungspläne. […]

Am Ende der Fachtagung wurde das „Manifest für bezahlbare Medikamente und eine bedarfsgerechte Arzneimittelforschung“ verabschiedet.

Den ganzen Bericht zur Fachtagung finden Sie in der Ärztezeitung.