Petition zur Suizidprävention für Kinder und Jugendliche

Am Montag, 5.9.2022, hatte Eva Maxion, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin aus Aachen, Kathrin Vogler und andere Politiker*innen der interfraktionellen Gruppe zur Neuregelung der Suizidhilfe eingeladen, ihre Petition und 20.000 Unterschriften vor dem Bundestag an den Gesundheitsminister zu übergeben.

 

 

 

Eva Maxions Petition, die inzwischen (Stand 15. September 2022) schon 37.757 Unterstützerinnen hat, im Wortlaut:

 

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Lauterbach,

als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin erlebe ich in den letzten Monaten eine rasante Zunahme suizidaler Kinder und Jugendlicher. In den letzten Wochen haben die vollzogenen Suizide eine nie dagewesene Steigerung erlebt und wir haben kaum noch Anmeldungen von Kindern oder Jugendlichen, die noch keine suizidalen Gedanken oder Pläne hatten. 

Der lange Lockdown mit all den Folgen für Kinder und Jugendliche sowie weitere Ereignisse, wie Klimawandel und Krieg, haben zu einer übergreifenden negativen Stimmung, massiven Zukunftsängsten, Gefühlen von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein sowie sozialen Ängsten geführt. Die Kinder und Jugendlichen sind nicht mehr eingebunden in soziale Kontexte durch die lange Isolation und häufig niedergeschlagen, ängstlich sowie hoffnungslos.

Wir brauchen - ähnlich der früheren Aidspräventionsprogramme - ein flächendeckendes schulisches Angebot zur Suizidprävention, um einen weiteren Anstieg der vollzogenen Suizide zu verhindern sowie unseren Kinder und Jugendlichen einen Rahmen zu geben, indem sie geschützt über ihre Ängste und Sorgen sprechen können.

Es gibt mehr Suizidtote als Verkehrstote/Jahr in Deutschland. Wir sollten hinschauen. Suizidprävention hilft (siehe dazu auch AWMF Leitlinien "Depression") und verhindert Suizidalität. 

Helfen Sie unseren Kindern und Jugendlichen mit der mehrjährigen Ausnahmesituation umzugehen und wieder Mut zu fassen, um ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.

Ihre Eva Maxion, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (Aachen)

 

Warum ist das wichtig?

  • Es gibt mehr Suizidtote als Verkehrstote in Deutschland/Jahr. 
  • Suizidalität bei Kindern/Jugendlichen steigt aktuell an.
  • Suizidprävention hilft nachweislich. (AWMF Leitlinien, Depression)
  • Unsere Kinder/Jugendlichen brauchen unsere Hilfe. Alle sind betroffen, wenn Kinder sich suizidieren.
  • Geschützte Suizidpräventionsangebote in den Schulen können Suizide verhindern.

Deshalb brauchen wir staatlich geförderte Angebote in den Schulen für alle unsere Kinder.

 


 

Diese Petition wird offiziell unterstützt durch den Verein Freunde fürs Leben e.V.

Der Verein klärt seit 2001 Jugendliche und junge Erwachsene über die Themen seelische Gesundheit, Depression und Suizid (Selbstmord) auf.

 

Medien-Echo:

Aachener Zeitung, 10.09.2022: Mehr als 30.000 unterschreiben für Suizidprävention in Schulen (Bezahlschranke)

 

 

Foto: Eva Maxion mit Kathrin Vogler und Kirsten Kappert-Gonther, B90/Die Grünen

 

Siehe auch:

"Suizidprävention verbessern - freie Entscheidung sichern!" 
Kathrin Voglers Rede und weitere Materialien zur Debatte um die Neuregelung der Suizidhilfe.