Pharma-Riesen nicht mit Samthandschuhen anfassen

Kathrin Vogler

Die Debatte um die Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler kommentiert die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses Kathrin Vogler (DIE LINKE):

"Röslers Pläne entpuppen sich bei näherem Hinsehen als hilf- und zahnloses Manöver: Gerade einmal zwei Milliarden Euro Einsparung erhofft sich der Gesundheitsminister, doch selbst das ist unrealistisch. Es darf nicht Jahre dauern, bis die Pharmakonzerne ihre Mondpreise senken müssen und es zu Preisfestsetzungen kommt. Die Versicherten könnten mit effektiveren Mitteln um drei bis neun Milliarden Euro entlastet werden.

 

Die Krokodilstränen der Pharmaindustrie gehören zum Ritual, sind angesichts von Röslers Theaterdonner aber wohl eher Freudentränen. Dessen Inszenierung eines heroischen Kampfes ringt den Konzernen höchstens ein müdes Lächeln ab. Die Pharmakonzerne streichen weiterhin satte Gewinne ein. Bei 20 Prozent Umsatzrendite muss der Minister die Samthandschuhe endlich ausziehen."