Friedensgutachten 2020: Rüstung und Militär stehen einer friedlichen Konfliktlösung im Weg

Pressemitteilung

Die vier großen Friedensforschungsinstitute haben heute Morgen in Berlin ihr gemeinsames Friedensgutachten 2020 vorgestellt. Kathrin Vogler, friedenspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, begrüßt, dass die Friedensforscher*innen in diesem Jahr den Klimawandel als globale Konfliktursache in den Vordergrund stellen.

„Das Gutachten konstatiert, dass der Kampf um klimabedingt schwindende Ressourcen, wie Trinkwasser oder Agrarflächen, aber auch die Auswirkungen klimabedingter Wetterkatastrophen, ‘Stressfaktoren und Risikomultiplikatoren‘ sind, die das Risiko von gewaltsamen, auch militärischen Auseinandersetzungen erhöhen - insbesondere in Ländern, in denen Armut, Ungleichheit und politische Konflikte das Leben von Millionen Menschen fundamental beeinträchtigen. Regionale Ansätze zur klimasensiblen Konfliktbearbeitung, wie z.B. das im Gutachten genannte Konzept der ökologischen Friedensförderung, sind deshalb sinnvoll zur Bewältigung der jetzt schon dramatischen Folgen des Klimawandels, insbesondere für die Menschen im ärmeren Süden, die am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden.“

Den Auswirkungen des Klimawandels konfliktmindernde Projekte entgegen zu setzen, ist auch aus Sicht Kathrin Voglers jedoch nur eine von zwei Herausforderungen: „Es bleibt weiterhin eine globale Aufgabe, auch für die Bundesregierung, den Klimawandel als Konfliktursache zu stoppen. Schließlich werden fast 70 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen in China, den USA, der EU, Indien, Russland und Japan erzeugt. Wir müssen die Bundesregierung noch stärker in die Pflicht nehmen, die CO2-Reduktion voranzutreiben. Denn aktiver Klimaschutz ist die beste Prävention gegen künftige klimabedingte Krisen.“

Kathrin Vogler abschließend: „Ich danke den herausgebenden Instituten für ihre umfassende Analyse, die wichtige Hinweise für eine vorausschauende Friedenspolitik gibt, die an den Ursachen von Konflikten ansetzt. Auch wenn wir nicht in allen Fragen einer Meinung sind, kann ich den Friedensforscher*innen nur voll und ganz zustimmen, wenn sie schreiben, dass Rüstung und Militär für die Bewältigung der Klimakrise ungeeignet sind, weil sie selbst die Umwelt belasten und friedlichen Konfliktlösungen im Weg stehen.“

Das Gutachten zum Herunterladen: "Im Schatten der Pandemie: letzte Chance für Europa. Friedensgutachten"