Klimakiller Militär: Vortrag und Diskussion in Hamm

„Der Kampf um Frieden und um Klimagerechtigkeit sind nicht voneinander zu trennen“, stellte Kathrin Vogler, Bundestagsabgeordnete der LINKEN, in ihrem Vortrag „Klimakiller Militär“, am 30.10.2019, auf Einladung der LINKEN in Hamm, klar. „Wer von Klimaschutz spricht und darf vom Militär nicht schweigen."

Das Militär trage aktiv zum Klimawandel bei, verdeutlichte Vogler mit einigen Beispielen. So verbrauche der Kampfjet Tornado, den die Bundeswehr etwa im Krieg in Afghanistan und zur Luftraumüberwachung in Syrien einsetzt, pro Flugstunde durchschnittlich 4000 kg Kerosin und stoße dabei etwa 13.000 Kilo CO2 aus. „Das entspricht dem Ausstoß von 93.000 Kleinwagen auf 100 km”, führte Vogler aus. “Der Kampfpanzer Leopard II, ein Exportschlager der deutschen Rüstungsindustrie, verbraucht auf 100 km etwa 530 Liter Diesel - so viel wie 100 Kleinwagen.”

Darüber hinaus binde das Militär dringend anderweitig benötigte finanzielle Mittel, so Vogler. „Viele Menschen machen sich zu Recht große Sorgen um ihre Zukunft, wenn es nicht gelingt, die Klimakatastrophe aufzuhalten. Um das zu schaffen, müssten wir in Deutschland unsere Industrie, unsere Energieproduktion und unseren Verkehr sehr umfassend umbauen”, erklärte sie. Daher sei es nicht hinnehmbar, dass der deutsche Rüstungshaushalt allein im Jahr 2019 bereits 43 Milliarden Euro betrage und jährlich weiter wachsen soll. Als Ziel sei festgelegt worden, zwei Prozent des deutschen Inlandsprodukts zu erreichen. Das wären weitere 30 Milliarden Euro mehr.

“Mit 30 Milliarden Euro könnte man etwa für alle Menschen den öffentlichen Nahverkehr kostenlos machen und so ausbauen, dass Millionen privater Autos überflüssig würden. Außerdem wäre Mobilität nicht mehr allein vom Geldbeutel abhängig”, so Vogler weiter. Im Anschluss an den Vortrag kamen die anwesenden Gäste noch ausführlich mit der Abgeordneten ins Gespräch.