Sozialbericht NRW – Kreis Steinfurt vor großen Herausforderungen
„Die Ergebnisse des Sozialberichts NRW sind ein weiteres Mal erschütternd. Nicht erst mit der Pandemie, die Armut wächst seit Jahren in diesem Land. Es braucht endlich einen grundlegenden Wechsel in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik“, kommentiert Kathrin Vogler, DIE LINKE Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Steinfurt.
„Diese Entwicklung macht auch vor dem Kreis Steinfurt nicht Halt. Aktuell arbeiten im Kreis Steinfurt bereits 23 Prozent aller Vollzeit-Beschäftigten im Niedriglohnsektor. Die Altersarmut ist in den Jahren von 2010 bis 2018 um 40 Prozent gestiegen. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die vom künstlich klein gerechneten SGB-II-Satz leben müssen, liegt bei 11 Prozent.“
Vogler weiter: „Es muss ein Weckruf sein, dass in NRW seit 2014 das Armutsrisiko für Kinder um 0,7 Prozent angestiegen ist. Das Problem muss ursächlich bearbeitet werden, beim Familieneinkommen. Dafür braucht es eine Anhebung des Mindestlohns und Sicherungssysteme müssen im Alter, bei Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder Erwerbslosigkeit den Lebensstandard sichern und zuverlässig vor Armut schützen. Es muss Schluss damit sein, an wirkungslosen Instrumenten wie dem Bildungs- und Teilhabepaket weiter herumzudoktern und den Kommunen den Verwaltungs- und Umsetzungsapparat aufzubürden. Es braucht eine echte Kindergrundsicherung, die Kinder aus der Armut herausholt.“