Armut in NRW - was tun?

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Der Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtverbandes ist ein Armutszeugnis für das Land NRW: während überall (bis auf Bayern) die Armut zurückgeht, ist die Lage in NRW mit 1 Million arme Menschen dramatisch. Armut zu bekämpfen, hieße bei der sozialen Wohnungsbau anzusetzen. Die Zahl der Sozialwohnungen hat sich in NRW halbiert: wir brauchen einen massiven Ausbau von Sozialwohnungen. Von Armut betroffen sind häufiger Menschen mit geringer oder keiner Ausbildung. Wir brauchen deshalb dringend eine Ausbildungsumlage, wodurch die Betriebe, die nicht ausbilden die anderen, die ihren Beitrag leisten mitfinanzieren und somit mehr Ausbildungsplätze entstehen können. Ferner sind Alleinerziehende oft von Armut betroffen. Daher brauchen wir mehr Ganztagsschulen, damit die Alleinerziehenden ihre Arbeitschancen nicht verlieren. Das alles wird die Landesregierung aber alleine nicht tun. Machen wir gemeinsam Druck gegen Armut in NRW!

im Wortlaut

Hallo Leute,

wir müssen über Armut sprechen. Der „Paritätische Wohlfahrtsverband“ hat jetzt seinen Armutsbericht für Deutschland vorgelegt und er stellt fest, dass in den allermeisten Bundesländern die Armut zurückgegangen ist im letzten Jahr. Nur zwei Bundesländer haben weiterhin eine negative Entwicklung und am schlimmsten ist die Armut angestiegen in Nordrhein-Westfalen. In Nordrhein-Westfalen ist die Armut in den letzten 10 Jahren von 13,4 % auf 17,5% gestiegen. Allein im Ruhrgebiet, das könnte man als Armuts-Hotspot bezeichnen, sind inzwischen über 1 Million Menschen  von Armut betroffen. Und was macht unsere Landesregierung, die doch immer so sozial tut? Ich finde sie macht viel zu wenig, um den Menschen, die von Armut betroffen sind, aus der Armut herauszuhelfen oder ihnen zumindest das Leben mit geringem Einkommen zu erleichtern. Mal ein Stichwort: sozialer Wohnungsbau. In den letzten Jahren seit dem Jahr 2005 hat sich der Anteil der Sozialwohnungen an den Wohnungen in Nordrhein-Westfalen nahezu halbiert, das heißt, es gibt jetzt nur noch halb so viele Sozialwohnungen wie vor 10 Jahren. Da müsste mehr getan werden und nicht nur Anreize für private Investoren geschaffen, sondern gerade auch den Kommunen die Möglichkeit gegeben werden, das diese wieder selber in den sozialen Wohnungsbau investieren. Ein anderer Punkt sind Jugendliche. Viele der armen Menschen haben nur eine geringe Qualifikation, viele Jugendliche finden keinen Arbeitsplatz auch bei uns in NRW und deswegen brauchen wir dringend eine Ausbildungsplatzumlage. Das heißt, dass die Betriebe, die ausbilden, Geld bekommen über eine Umlage, die von den Betrieben finanziert werden muss, die nicht ausbilden. Denn von gut ausgebildeten, jungen Arbeitskräften profitieren ja alle und es kann ja nicht sein, dass Jugendliche ohne Ausbildungsplatz bleiben und dann hinterher in Armut fallen. Eine dritte große Gruppe für die dringend was getan werden muss, sind die Alleinerziehenden. Alleinerziehende haben den allergrößten Anteil von Armen und deswegen brauchen wir auch in Nordrhein-Westfalen dringend mehr Ganztagsschulplätze, damit auch Alleinerziehende überhaupt die Möglichkeit haben, ausreichendes Einkommen für sich und ihre Familie zu erwirtschaften. Das wären drei Hausaufgaben, die Hannelore Kraft und die NRW-Landesregierung zu erledigen hätten. Ich fürchte ohne Druck von unten machen sie das nicht, deshalb machen wir gemeinsam Druck auf diese Landesregierung, damit sich was bewegt gegen Armut in NRW.