Berlin von oben und von innen
Berlin macht Spaß – jedenfalls dann, wenn man die Bundeshauptstadt im Rahmen einer Fahrt für politisch Interessierte besucht. So wie jetzt, als die Linken-Bundestagsabgeordnete Kathrin Vogler gut 30 Teilnehmer aus dem gesamten Kreis Steinfurt nach Berlin eigeladen hatte.
Zu erleben war ein attraktiver Mix aus politischer Bildung und Aufklärung, informativem Meinungsaustausch und dem typischen Berlin-Gefühl.
Erst einmal stand eine fast vierstündige Stadtrundfahrt an, auf der eine fachkundige Berlin-Erklärerin alles Wissenswerte zu Deutschlands einziger Weltstadt preisgab. Faszinierend und aufgrund der sensationellen Fernsicht ein unvergessliches Erlebnis war das anschließende Mittagessen im sich drehenden Fernsehturm am Alexanderplatz – auf 203 Metern Höhe.
Und dann ging es in die nagelneue Rosa-Luxemburg-Stiftung, wo die Teilnehmenden zunächst über den Sinn und Zweck von Parteistiftungen aufgeklärt wurden. Danach erzählte MdB Kathrin Vogler von ihrer Abgeordnetenarbeit und diskutierte die aktuelle politische Gemengelage.
Spannend war der nächste Programmpunkt im Deutschen Dom am Gendarmenmarkt: Nach einer gerafften, aber gleichwohl höchst informativen Führung durch die Ausstellung „Wege, Irrwege, Umwege – die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland“ ließ sich die Gruppe sichtlich motiviert und mit erheblichem Spaß auf das interaktive Rollenspiel einer (fast echten) „Bundestagssitzung“ ein. Debattiert wurde das Aufregerthema „Tempolimit“.
Nachmittags ging es dann nach Oranienburg, wo das Nazi-KZ Sachsenhausen nebst Gedenkstätte besichtigt wurde. Sicherlich ein scharfer Kontrast zu dem heiteren vormittäglichen Bundestags-Rollenspiel, aber eben auch ein – düsterer - Bestandteil der deutschen Geschichte.
Zum Abschluss besuchte die Gruppe aus dem Kreis Steinfurt noch das „Futurium“, eine Art Zukunftslabor direkt neben dem Hauptbahnhof. Dort konnte man sich beispielsweise interaktiv in berühmte Gemälde der Kunstgeschichte „hineinzoomen“ oder auch erfahren, ob und wie wir künftig mit Robotern leben werden.
Also alles dabei: Geschichte, tagesaktuelle Politik, Zukunftsvisionen – und abends auch hinreichend Freizeit in der Feiermetropole Berlin.