Die Krise als Geschäftsmodell

„Die Finanzkrise fordert ihre Opfer: Menschen hungern, werden obdachlos oder schuften für Hungerlöhne und sterben am Zerfall des öffentlichen Gesundheitssystems“, heißt es in dem Film „Wer rettet wen?“, der am 1. Juni beim 9. LINKEN Feierabendtalk im LINKEN Zentrum in Emsdetten gezeigt wurde. Der Dokumentarfilm widmet sich ausführlich den Ursachen und Auswirkungen der Finanzkrise. „Aber der Film zeigt auch den Widerstand gegen diese Entwicklung“, lenkte Kathrin Vogler, MdB, die Aufmerksamkeit der Zuschauer im Anschluss auf diesen Aspekt und läutete damit eine spannende Diskussion des gerade Gesehenen ein.

„Die Finanzkrise fordert ihre Opfer: Menschen hungern, werden obdachlos oder schuften für Hungerlöhne und sterben am Zerfall des öffentlichen Gesundheitssystems“, heißt es in dem Film „Wer rettet wen?“, der am 1. Juni beim 9. LINKEN Feierabendtalk im LINKEN Zentrum in Emsdetten gezeigt wurde. Der Dokumentarfilm widmet sich ausführlich den Ursachen und Auswirkungen der Finanzkrise. „Aber der Film zeigt auch den Widerstand gegen diese Entwicklung“, lenkte Kathrin Vogler, MdB, die Aufmerksamkeit der Zuschauer im Anschluss auf diesen Aspekt und läutete damit eine spannende Diskussion des gerade Gesehenen ein.

 

Zuvor gab Knud Vöcking im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Kathrin Vogler einen Einblick in seine Arbeit bei der Sassenberger Organisation „urgewald“. „Wir wollen der Weltbank und den global agierenden Privatbanken auf den Zahn fühlen“, beschrieb Knud Vöcking das Anliegen von „urgewald“. So habe man durch die Aufdeckung von Finanzströmen bereits mehrfach nachweisen können, dass sich bspw. die Weltbank nicht an ihre eigenen Menschenrechts- und Umweltstandards hält. Immer wieder fließen Gelder in zweifelhafte Projekte.

Der durch Spendengelder finanzierte Dokumentarfilm „Wer rettet wen?“ von Leslie Franke und Herdolor Lorenz deckt auf, wie Banken sich verspekulierten und es schafften ihre Verluste den Steuerzahlern aufzuhalsen. Milliardenpakete wurden weltweit zusammen gestellt, um den Banken wertlose Papiere zu überhöhten Preisen abzukaufen. Dabei saßen die großen Banken fast überall an den Kabinettstischen der Regierungen. Im Anschluss wurden die nun hoch verschuldeten Staaten, wie Griechenland, Spanien, Irland usw., einem Spardiktat unterworfen.

Der Film zeigt, dass es nie um die Rettung der Griechen, Spanier oder Portogiesen, ging. Die als „Rettungspolitik“ titulierten Spardiktate befeuern vielmehr eine neoliberale Entwicklung, im Zuge derer die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Die Gelder, die dabei an die Banken floßen und fließen fehlen nun den Staaten für die Finanzierung grundlegender, öffentlicher Daseinsvorsorge.

Dabei bleibt der Film nicht auf der abstrakten Ebene, sondern zeigt anschaulich die Auswirkungen dieser Entwicklung auf das Leben der Menschen: So geht mit dem Ausverkauf von Sozialwohnungen die Zwangsräumung und anschließenden Obdachlosigkeit von Familien einher. Die Streichung von 400.000 Stellen im öffentlichen Dienst erfolgte in Spanien vornehmlich im Bildungssektor und zeitgleich kam es zu einer Welle von Neugründungen von privaten Schulen.

Der Tagesschau-Kulturtip urteilte im Februar anlässlich der Premiere: „Ein notwendiger Film!“ Dem konnten sich die Anwesenden nur anschließen.