Festveranstaltung 40 Jahre "Wissenschaft und Frieden" in Bonn

Die erste Ausgabe der Zeitschrift "Wissenschaft und Frieden" erschien im Oktober 1983 als "Informationsdienst Wissenschaft und Frieden". "40 Jahre W&F" wurde Anfang Oktober in Bonn gefeiert. Zu Festakt und Symposium trafen sich Weggefährt*innen aus Friedenswissenschaft und -bewegung, auch Kathrin Vogler war dabei.

Kathrin Vogler, als langjährige friedensbewegte Mitstreiterin, nahm auch als Diskutantin an der  Festveranstaltung teil. Gemeinsam mit Thomas Nielebock (Univ. Tübingen, Arbeitsgemeinschaft Friedens- und Konfliktforschung/AfK) und Tobias Debiel (Institut für Entwicklung und Frieden/INEF) diskutierte sie über die Frage, welche diplomatischen Lösungen wären denkbar, um den verbrecherischen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu beenden und welche Ideen und Vorschläge gibt es für eine Friedensordnung „danach“?

Die Fragen zur Diskussion waren anspruchsvoll: Wie kann überhaupt ein Friedensschluss erreicht werden? Welche Rolle können dabei externe Akteure spielen? Inwieweit können Erkenntnisse der Friedensforschung zu den Prinzipien friedlicher Konfliktlösung Anwendung finden? Wie könnte eine künftige Europäische Friedensordnung nach der Beendigung des Krieges gegen die Ukraine aussehen?

Kathrin Vogler zieht ein Resümee der Diskussion: „Die Friedensforschung hat viele hochkompetente Beiträge zu der Frage geleistet, ob und wie Verhandlungen zu Waffenstillständen und Friedensabkommen führen  können. Die Herausforderung besteht darin, diese Erkenntnisse den politisch Verantwortlichen zu vermitteln und in eine öffentliche Debatte einzuspeisen, die hoch polarisiert und allzu oft auch wenig faktenbasiert geführt wird. Klar ist: auch dieser Krieg wird irgendwann mit Verhandlungen beendet werden. Sich darauf im politischen und diplomatischen Raum vorzubereiten, statt jede Forderung nach Verhandlungen als Verrat an dem angegriffenen ukrainischen Volk zu diskreditieren, ist eine Notwendigkeit rationaler Außenpolitik.“