Gewaltbereite Rückkehrer: Gelungene Integration ist die beste Prävention!

Kathrin Vogler, MdB, Mitglied und Obfrau im Unterausschuss „Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln“, nahm am 20. Juni teil an einer Unterausschuss-Diskussion über die Erfahrungen und künftigen Aufgaben im Umgang mit Jugendlichen, die aus Deutschland ausreisen, um sich Al Kaida oder dem IS anzuschließen.

Kathrin Vogler, MdB, Mitglied und Obfrau im Unterausschuss „Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln“, nahm am 20. Juni teil an einer Unterausschuss-Diskussion über die Erfahrungen und künftigen Aufgaben im Umgang mit Jugendlichen, die aus Deutschland ausreisen, um sich Al Kaida oder dem IS anzuschließen.

Vor zwei Jahren, im Oktober 2014, hatte der Unterausschuss zu einem ähnlichen Fachgespräch eingeladen: „Gewaltbereite Heimkehrer - wie können wir präventiv deren Zug in den Krieg verhindern?“. Als Experten waren damals dabei: Esra Kücük (Leiterin Junge Islam Konferenz), Dr. Götz Nordbruch (ufuq e.V., Berlin) und Claudia Dantschke (Beratungsstelle Hayat, Gesellschaft Demokratische Kultur, Berlin). Es ging konkret um die Rekrutierungspraktiken der Terror-Organisationen und die Frage nach den Motiven ihrer Zielgruppen: Was treibt die potenziellen Dschihadisten in den Krieg? Wo sind die Ansatzpunkte, um mit Instrumenten der zivilen Konfliktbearbeitung schon im Vorfeld zu verhindern, dass sich Jugendliche diesen Organisationen anschließen und dann zu gewaltbereiten Rückkehrer werden? Vor zwei Jahren ging man von rund 450 deutschen Staatsbürgern aus, die bis dahin in die Krisenregionen Syrien und Irak gereist waren; ca. 150 von ihnen waren bereits wieder zurückgekehrt, und knapp die Hälfte dieser Rückkehrer wurde als extremistisch eingestuft.

Am Montag, dem 20. Juni 2016, traf sich der Unterausschuss nun zu einer Folgeveranstaltung („Follow Up“), um noch einmal, und wieder gemeinsam mit Claudia Dantschke und Dr. Götz Nordbruch, darüber zu sprechen, was sich in den vergangenen zwei Jahren an neuen Entwicklungen und Erfahrungen ergeben hat. Inzwischen gibt es in Deutschland 270 dokumentierte Rückkehrer, so Claudia Dantschke, und die meisten von ihnen sind Jugendliche oder junge Erwachsene – Frauen und Männer. An diese Zielgruppen richtet sich auch die Agitation der extremistischen Organisationen und die wichtigste Frage lautet immer noch: „Prävention gegen gewaltbereiten Islamismus und Wege aus der Radikalisierung - haben wir die richtigen Konzepte und Programme?“ (Bericht folgt!)

Weiterführender Link

Video zur Ausschusssitzung "Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln" vom 20. Juni 2016