Besuch aus den USA - Parlamentarischen Patenschafts-Programm zwischen US-Kongress und Deutscher Bundestag

Am 16. Juni hatte Kathrin Vogler die Gelegenheit Carolina und Trinity bei einem Frühstück in Hörstel zu treffen. Die beiden Schülerinnen aus den USA sind im Rahmen des Parlamentarischen Austauschprogramms zwischen US-Kongress und dem Deutschen Bundestag nun seit einem Jahr zu Gast im Kreis Steinfurt. Neben Themen wie den allgemeinen Unterschieden zwischen den USA und Deutschland durften natürlich auch politische Themen bei dem lockeren Austausch nicht fehlen. 

Kathrin Vogler berichtet: "Während Carolina noch 3 Wochen in Hörstel bleibt, hatte Trinity gestern bereits ihren letzten Schultag und reist morgen wieder ab. Sehr erfreut war ich darüber Kenntnis zu bekommen, dass die beiden auch hier in Deutschland sehr gut in der Schule zurechtkamen und auch gute Noten gesammelt haben. Viel unterhielten wir uns über die Unterschiede zwischen dem Leben in den USA und Deutschland. Gerade das metrische System bereitete den beiden echtes Kopfzerbrechen. Carolina sagte „Wenn mich jemand fragt wie groß ich bin, weiß ich nicht so recht was ich sagen soll. Ähm fünf ft.!?“ Auch die Unterschiede in den Schulen der beiden Länder kamen hervor. Die beiden erzählten mir, dass es für Sie eine Umgewöhnung war, denn in den Staaten würden sie jede Woche einen kleinen Test schreiben, während hier nur zwei bis dreimal pro Halbjahr eine Klausur ansteht, die dann natürlich komplexer sind und einen erhöhten Lernaufwand haben.

Auch beim Thema Freizeitgestaltung lauschte ich sehr aufmerksam, was die beiden mir berichteten. Während in den USA nach der Schule die ganzen AGs anstanden und somit der ganze Nachmittag schon verplant war, war es für die beiden doch eine starke Umgewöhnung, nach der Schule so viel Freizeit zu haben. Doch auch hier haben sie schnell etwas gefunden: während Carolina, die leidenschaftlich gerne tanzt, mit ihrer Gastschwester im Tanzverein das Tanzbein schwingt, engagierte sich Trinity mit ihrer Gastmutter im Chor.

Besonders freut mich auch, dass Carolina und Trinity viel aus Deutschland mitnehmen und auch gewisse Ressentiments über Deutsche abgelegt wurden. Es tragen halt nicht alle Lederhosen und auch wenn ich heute Morgen noch etwas geschockt das Schaufenster meines Wahlkreisbüros anstarrte, welche mir in der Nacht mit einem Gullideckel eingeschmissen wurden. Auch Nazis sind hier in der deutlichen Unterzahl.

Aber auch politisches kam zum Thema: Auch wenn Carolina und Trinity in den USA nicht mit Schusswaffen in Kontakt kamen, zeigten auch sie ihre Ablehnung gegenüber dem Waffengesetzen in den USA. Des Weiteren berichteten mir die beiden von ihrem Parlamentsbesuch im deutschen Bundestag und setzten sich auch mit der AfD auseinander. Auch Parallelen zwischen den USA und Deutschland zeigten sich während unseres Gesprächs, gerade was die Schulpolitik angeht. Auch in den USA ist es so: Wer mehr Geld hat bekommt auch eine bessere Schulbildung.

Insgesamt war es ein sehr schönes Frühstück mit den beiden und ich habe die Zeit sehr genossen. Ich hoffe, dass ich die zwei irgendwann mal wiedersehen darf und vielleicht stehen die Chancen gar nicht so schlecht, denn Carolina würde gerne Botschafterin werden und Trinity möchte Journalismus studieren. Also vielleicht sieht man sich ja mal im politischen Berlin.

Ich wünsche den beiden, alles erdenklich Gute und hoffe, dass alle ihre Wünsche in Erfüllung gehen."