Medikamentenversuche westlicher Firmen an DDR-Bürgern unethisch und verwerflich

Pressemitteilung Kathrin Vogler, MdB

"Wenn es stimmt, dass bis zu 50.000 DDR-Bürger von Pharmakonzernen aus dem Westen als Versuchskaninchen missbraucht wurden, dann ist das ungeheuerlich. Die Opfer müssen schnell entschädigt werden, und zwar von denjenigen, die von diesen Tests profitiert haben!" fordert Kathrin Vogler, stellvertretende Vorsitzende im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages. Vogler weiter:

"Die Akten aus dem Gesundheitsministerium der DDR, der Stasi und dem Institut für Arzneimittelwesen über diese Medikamentenversuche müssen offengelegt werden und die Kliniken haben das Schreddern der Patientenunterlagen einzustellen. Die Geschädigten haben ein Recht darauf zu erfahren, für welche Arzneimitteltests sie gegebenenfalls ohne ihr Wissen und ohne Einwilligung missbraucht wurden.

Es muss geklärt werden, welche Arzneimittelhersteller mit den Behörden aus der DDR zusammengearbeitet und dabei eventuell das DDR-Recht missachtet haben.

Aber auch das für Medikamentenzulassung in Westdeutschland zuständige Bundesgesundheitsamt hat bei diesen Tests sicherheitshalber nicht so genau hingesehen. Denn nach Rechtsauffassung der BRD waren DDR-Bürger keine Ausländer, doch wenn es um die Profite der Pharmaindustrie ging, dann wurden ihre Patientenrechte genauso mit Füßen getreten wie in vielen Ländern der 3. Welt."