Weiterhin wenig Euphorie zum Koalitionsvertrag

Apotheke Aktuell

Erstmals trafen sie in dieser Woche aufeinander – die Arzneimittelexperten der vermutlich neuen Bundesregierung und ihre Kollegen von der künftigen Opposition. Der Branchenverband Pro Generika hatte in Berlin zu seinem "Dialog am Mittag" eingeladen und stieß damit naturgemäß auf lebhaftes Interesse in der Berliner Szene.

[...] Anheben konnten die Unternehmen die Preise aufgrund des Preismoratoriums dennoch nicht. Eigentlich sei da ein erheblicher Regelungsbedarf, erklärte der Pro Generika-Vorsitzende Wolfgang Späth dazu und bekam dafür sogar politischen Beistand. Diesen allerdings nicht von Michael Hennrich, sondern von Maria Klein-Schmeink (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und von Kathrin Vogler (DIE LINKE).

Kapitulation vor der Kraft des Faktischen?

Beide Politikerinnen, die bei Schwarz-Rot der Opposition angehören werden, zeigten wenig Sympathie für die geplante Regelung. Insbesondere Klein-Schmeink bedauerte, dass damit eine der wesentlichen strukturellen Regelungen des AMNOG aufgegeben  wurde. Von der Nutzenbewertung des Bestandsmarktes hätte sich ihre Partei auch positive Auswirkungen auf die Versorgung erhofft. Wenn diese nun für die patentgeschützten Arzneimittel, die bereits länger auf dem Markt sind, entfiele, würden die positiven Folgen wegfallen. Kathrin Vogler überraschte das Publikum mit dem Satz "Leistung muss sich wieder lohnen", der im aktuellen Wahlkampf von der FDP verwendet wurde. Bei Arzneimitteln, so Frau Vogler, stimme sie dem ausdrücklich zu. Für gute Medikamente solle es auch gutes Geld nehmen. Allerdings müsse die Spreu vom Weizen getrennt werden. [...]