Zulassung neuer Präparate: Pharmafirmen tricksen bei jedem zehnten Medikament

Spiegel-Online

Kommt ein neues Arzneimittel auf den Markt, muss es besser sein als die bereits vorhandenen Medikamente - denken viele. Ein Trugschluss: Zwar müssen Hersteller für die Zulassung von Arzneien belegen, dass ihr Medikament wirkt und unbedenklich ist. Ob es aber den Patienten mehr nutzt als schon existierende Mittel, wird an dieser Stelle nicht gefragt. Auch später, bei der Preisfindung, können die Firmen Kontrollmechanismen umgehen.

[...] "Nicht selten ist die Standardtherapie schon so teuer, dass ein ähnlicher Preis bereits ein ordentliches Geschäft bedeutet. Wir meinen: Gutes Geld darf es nur für gute Arzneimittel geben", sagt Kathrin Vogler, Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte der Linksfraktion. "Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie diese offensichtliche Gesetzeslücke schließt, bevor der erste Skandal wegen eines neuen Mittels dritter Wahl zum Preis der ersten Wahl da ist."

Ob zeitnah etwas passiert, ist jedoch mehr als fraglich. In der Antwort auf die Anfrage der Linksfraktion heißt es lediglich, die Bundesregierung beobachte die angesprochene Frage aufmerksam. Sollte die Regierung "zu der Überzeugung kommen, dass eine gesetzliche Änderung erforderlich ist, wird sie dem Deutschen Bundestag einen geeigneten Vorschlag unterbreiten."

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