Confront: Long Covid 2024!

Confront: Long Covid 2024!

Zum Long Covid Awareness Tag 2024 macht Kathrin Vogler im Bundestag klar: diejenigen, die bis heute unter den Folgen einer Covid Infektion leiden, brauchen endlich mehr als warme Worte! Es braucht eine ausreichende Finanzierung der Grundlagenforschung und eine breite Sensibilisierungskampagne, damit die Betroffenen von Long Covid, ME/CFS und Port Vac endlich ernst genommen werden!

Kathrin Vogler im Wortlaut:

Verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Stellen Sie sich vor, Sie liegen in einem abgedunkelten, stillen Zimmer, rund um die Uhr. Gespräche, Lesen, Musik hören sind Anstrengungen, die Sie nur ganz kurz ertragen. Danach müssen Sie ausruhen, können aber nicht schlafen. Alles tut weh. Es gibt kein einziges zugelassenes Medikament und nur wenige Fachleute, und die sind komplett ausgelastet. Man sagt ihnen, sie sollen sich einfach mehr anstrengen. Aber wenn sie das tun, geht es ihnen dramatisch schlechter. Das, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist die Realität im Leben vieler Menschen mit Long-Covid oder ME/CFS.

Wundern Sie sich, dass manche von Ihnen glauben, wir hätten Sie vergessen und aufgegeben? Minister Lauterbach hat viele Versprechungen gemacht und nur wenig umgesetzt. Er bleibt ein Ankündigungsminister, obwohl wir einen Durchsetzungsminister brauchen würden.

(Beifall bei der Linken - Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Das ist Quatsch! - Zuruf des Abg. Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN))

Drei Dinge müsste er mindestens durchsetzen, um den Betroffenen Hoffnung zu geben.

Erstens:  genug Geld für Erforschung und Entwicklung von Medikamenten und anderen Therapien - egal was der Finanzminister sagt. Es ist auf jeden Fall billiger, in die Gesundung dieser Menschen zu invistieren, als sie weiter leiden zu lassen.

Zweitens: gut ausgestattete interdisziplinäre Kompetenzzentren für Long Covid und ME/CFS - das haben Sie ja auch versprochen -,

(Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Gibt es!)

die die Betroffenen unterstützen und behandeln können und auch genug Kapazitäten haben.

(Beifall bei der Linken - Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Da haben wir viel getan! - Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Vorhanden!)

Und drittens: Schluss mit der Psychologisierung! Die Menschen sind körperlich krank. Sie stellen sich nicht an. Das geht auch nicht durch Psychotherapie weg, auch wenn sie helfen kann, die Krankheitsfolgen zu bewältigen. Wir brauchen jetzt überall - im Gesundheitswesen, bei Pflegediensten, Sozialämtern, Krankenkassen, Jobcentern und bei der Rentenversicherung - Leute, die darüber Bescheid wissen und Hilfe leisten, anstatt Druck und Zwang auszuüben.

(Beifall bei der Linken)

Dafür, liebe Kolleginnen und Kollegen, wird sich Die Linke weiter einsetzen, nicht nur am Long Covid Awareness Day.

(Beifall bei der Linken)