Pressemitteilung (Update): US-amerikanische Truppentransporte paradieren quer durch Deutschland auf dem Weg nach Osteuropa

(Update am 22.01.2019) Nach den uns vorliegenden aktuellen Informationen wird die „1. gepanzerte Brigade der 1. US-Infanteriedivision“ aus Fort Riley/Kansas am 23. Januar im belgischen Hafen Antwerpen ankommen. Die Brigade wird im Rahmen der "Europäischen Abschreckungsinitiative" der Vereinigten Staaten gegenüber Russland über Straße und Schiene von Antwerpen nach Polen und weiter verlegt. Dabei führt die Strecke auch quer durch Deutschland. Dazu erklärt Kathrin Vogler, friedenspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag:

"Dass die US-Armee mit diesen Truppentransporten gezielt Präsenz in der Öffentlichkeit zeigt, ist Teil der brandgefährlichen NATO-Drohpolitik gegenüber Russland. Die Zivilbevölkerung in den betroffenen Ländern soll durch Militärkonvois und Panzertransporte an diese Drohkulisse gewöhnt werden, der zivile Raum wird als Aufmarschgebiet auf dem Weg an die osteuropäische Grenze inszeniert. Weil die NATO Russland zugesichert hat, keine Kampftruppen in den neuen NATO-Staaten an Russlands Grenzen zu stationieren, werden diese Truppen alle neun Monate ausgetauscht, ein Taschenspielertrick."

Nach Auskunft der U.S. Army Europe werden in den nächsten Tagen mehr als 3.500 Soldaten, ca. 85 Abrams-Panzer, 135 Bradley-Kampffahrzeuge; 15 Panzerhaubitzen und anderes Militärgerät durch Europa transportiert. Größere Kettenfahrzeuge werden auf die Bahn verladen und auf dem Schienenweg überführt.

Anfang Februar folgen dann weitere 1.900 Soldaten mit 50 UH-60 und HH-60 Black Hawks-Hub­schraubern, 10 Chinook- und 20 Apache-Helikoptern sowie 1.500 Einheiten Ausrüstungsmaterial.

"Da die Truppenverlegungen öffentlich sind", so Frau Vogler weiter, "bieten sich vor Ort aber auch viele Anknüpfungspunkte, die Kritik am NATO-Säbelrasseln ebenso öffentlich zu machen. Eine Mehrheit der Bundesbürger*innen lehnt das von den USA und der NATO angebotene 'Feindbild Russland' ab. Diese Truppentransporte können ein Anlass sein, diese Ablehnung öffentlich zu zeigen und für Abrüstung sowie eine neue Entspannungspolitik mit Russland zu werben. Sicherheit in Europa wird es nicht mit mehr Militär und Aufrüstung geben, sondern nur mit Verhandlungen und Ausgleich mit Russland."

Die Karte zum Streckenverlauf: Blog augengeradeaus.net