Sudanesischer Oppositionspolitiker Elshafie Saeid zu Gast im Bundestag

Auf Initiative von Kathrin Vogler traf sich der Unterausschuss Zivile Krisenprävention und vernetzte Sicherheit mit dem sudanesischen Oppositionspolitiker Elshafie Khidir Saeid.

Elshafie Saeid ist Mitglied im Leadership Council of the National Democratic Alliance (NDA), einem Zusammenschluss oppositioneller Gruppen, Parteien und Gewerkschaften, der sich nach der Machtübernahme Al Bashirs 1989 gegründet hat.

Saeid sprach über die politische Situation im Sudan nach dem Referendum über die Abspaltung des Südsudans. Auch wenn seine Partei aufgrund der Bestimmungen des UN-vermittelten Friedensabkommens wieder legal sei, werde die Arbeit auf den unteren Ebenen der Partei immer noch durch Repression und Einschüchterung behindert. Die regierende Partei, die National Congress Party von Umar al-Baschir, repräsentiere weder die politische, noch die religiöse und kulturelle Vielfalt im Sudan. Ähnliche Probleme gebe es auch im Südsudan, wo die SPLM keine politische und ethnische Pluralität zulasse.

Elshafie Khidir Saeid wurde am 1. August 1955 in Khartum geboren. Er studierte Medizin und engagierte sich seit seiner Jugend in der Kommunistischen Partei Sudans. 1979 wurde er inhaftiert und erst sechs Jahre später im Zuge eines Volksaufstandes wieder freigelassen. Nach dem Putsch 1989, der al-Bashir an die Macht bringt und dem damit einhergehenden Parteienverbot, muss E. Saeid erneut in den Untergrund. Von dort aus ist er in der Widerstandsbewegung aktiv u.a. gemeinsam mit SPLA-Führer John Garang. 1992 ging er für einige Jahre nach Kairo. Seit einigen Jahren ist Saeid verantwortlich für den Kontakt zu den übrigen sudanesischen Parteien und hat im Zuge dieser Tätigkeit die Entwicklungen, die zur Staatenwerdung des Südsudan geführt haben, begleitet und mitgestaltet.

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