Besuch im Sozialkaufhaus in Emsdetten
Bei einem Besuch des neu eröffneten Sozialkaufhauses in Emsdetten konnte sich die Bundestagsabgeordnete Kathrin Vogler (DIE LINKE.) einen Eindruck von den neuen Räumlichkeiten am Spatzenweg verschaffen. Theo Meiners und der Leiter Michael Hellrung informierten sie in einem ausführlichen Gespräch über die aktuellen Entwicklungen der Emsdettener Tafel sowie des Kleider- und Möbelverkaufs am neuen Standort. Vogler zeigte sich beeindruckt vom Engagement der vielen Ehrenamtlichen und von den neuen, großen Räumlichkeiten. Sie sah aber zugleich ihre Befürchtungen bestätigt, dass durch die Lage am Stadtrand viele Bedürftige das Angebot der Tafel nicht mehr nutzen können. Theo Meiners berichtete, dass die Kundenzahlen seit dem Umzug um etwa 20% zurückgegangen sind. Auch ganz grundsätzliche Fragen brachte Vogler zum
Ausdruck: durch die großen Investitionen und die hohe Professionalität des Sozialkaufhauses bestehe die Gefahr, dass die Gesellschaft daran gewöhnt, dass immer mehr Menschen in Armut und Ausgrenzung leben und von Spenden abhängig sind. Vogler: "Wir dürfen uns in dieser Situation nicht einrichten. Massenhafte Armut in einem reichen Land ist ein Skandal!"
Eine "Armuts-Chipkarte" für Kinder, wie sie Sozialministerin von der Leyen fordert, lehnte Vogler klar ab: "Es gibt ein dikriminierungsfreies Zahlungsmittel. Das nennt man Geld." Die Chipkarte wäre nur eine Subvention für die Hersteller von Lesegeräten und brächte einen enormen bürokratischen Aufwand hervor. Dieses Geld sei direkt bei den Familien besser angelegt.