Zeche in Ibbenbüren nach dem Ende der Kohleförderung vor neuen Herausforderungen

Seit Jahren steht der Bergbau im Tecklenburger Land immer wieder auf der Agenda des politischen Interesses. Doch seit einem Jahr steht fest: Ende 2018 wird die Steinkohleförderung auf der Zeche in Ibbenbüren eingestellt.

Um sich ein Bild davon zu machen, wie die RAG Anthrazit Ibbenbüren mit dem Beschluss umgeht, traf sich Kathrin Vogler jetzt mit dem Leiter der Markscheiderei Peter Goerke-Mallet zu einem Gespräch.

Die Zeche hat sich auf die Schließung eingestellt, da die politischen Entscheidungen keine andere Möglichkeit lassen: "Selbst wenn unsere Zeche im Jahre 2018 in der Lage wäre, ohne weitere Subventionen Steinkohle zu fördern, würde das das Ende bedeuten. Dann nämlich, so die EU-Verordnung und die Änderung des Steinkohlefinanzierungsgesetz, müsste die Zeche alle Subventionen, die sie ab 2011 erhalten haben wird, wieder zurück zahlen. Das wäre wirtschaftlich auf keinen Fall zu schaffen." so Peter Goerke-Mallet.

Er erläuterte, welche Arbeiten auch nach 2018 noch erforderlich sein werden, wie das Personal zum Teil jetzt schon in neue Arbeit vermittelt wird und vor welchen Aufgaben der Gesamtkonzern RAG auch im Rahmen des Ausbaus erneuerbarer Energien steht.

Kathrin Vogler betonte, dass eine Beendigung der heimischen Steinkohleförderung kein Beitrag zum Klimaschutz ist, solange nicht gänzlich aus der Kohleverstromung ausgestiegen wird. "Das Ende verlagert nur die Umweltkosten und Arbeitsplätze ins Ausland, die Klimabilanz wird durch die Transportwege noch schlechter. Politisch teile ich das Nein zum Bau neuer Kohlekraftwerke, da Großkraftwerke den dringend notwendigen Umstieg auf dezentrale und erneuerbare Energien nur blockieren. Aber mit der Beendigung der heimischen Steinkohleförderung wird leider nur die heimische Kohle durch Importkohle ersetzt." DIE LINKE hat sich im Landtag NRW und auch im Bundestag stets für den Erhalt eines Sockelbergbaus eingesetzt. Dabei geht es nicht nur um die unmittelbaren Arbeitsplätze der Bergleute, auch die weltweit bedeutende Bergbautechnologie aus Deutschland braucht Referenzprojekte im eigenen Land.

Im Anschluss an das Informationsgespräch und den Gedankenaustausch nutzte Kathrin Vogler mit einigen ihrer Mitarbeiter und dem Landtagskandidaten Ernst Goldbeck die Möglichkeit einer Grubenfahrt. Dabei wurden die Vorbereitungen eines Streckenvortriebs  und die vielfältigen technischen Einrichtungen unter Tage erklärt.

Vogler anschließend: "Nach der Grubenfahrt kann ich noch besser nachvollziehen, was dieser ganz besondere Ort für die Menschen in der Region bedeutet. Wenn die Zeche hier als letzte schließen muss, ist das ein großer Einschnitt in die Wirtschaft und das Alltagsleben unserer Region. Das einfach aufzugeben, war ein schwerer Fehler."