Friedenspolitische Fahrt nach Berlin

Ob in der kolumbianischen Botschaft, im Verteidigungsministerium oder bei der Diskussionsrunde im Bundestag, Friedenspolitik stand im Mittelpunkt der viertägigen Informationsreise nach Berlin Ende Juni 2018. Auf Einladung der Abgeordneten Kathrin Vogler reisten vor allem Aktivist*innen der nordrhein-westfälischen Friedensbewegung in die Hauptstadt und genossen ein auf sie zugeschnittenes Programm rund um den Besuch des deutschen Bundestages.

Bereits am Anreisetag konnte Kathrin Vogler ihre Gäste beim Abendessen begrüßen. Schnell entsponn sich eine Diskussionsrunde um die aktuellsten Neuigkeiten aus Auswärtigen Ausschuss und Unterausschuss zivile Krisenprävention. Ein Gespräch, das zunächst in der Hotellobby weitergeführt und dann zwei Tage später in einem Ausschusssaal im Paul-Löbe-Haus zusammen mit Reiner Braun von IALANA vertieft werden sollte.

In der Zwischenzeit besuchten die Friedensbewegten die Rosa-Luxemburg-Stiftung, die mit fachkundigen Referenten über den besonderen Auftrag von politischen Stiftungen in Deutschland und ihren Auslandsbüros aufklärte. Danach gab Gesandter Pedro Agustín Roa Arboleda in der kolumbianischen Botschaft Einblick in die Grundzüge des zwischen dem kolumbianischen Staat und der FARC ausgehandelten Friedensprozesses. Dabei wurde schnell deutlich, wie wichtig für das Gelingen eines solchen Abkommens die Flankierung mit sozialen Aspekten ist. Bei allem Optimismus, den er dabei versprühte, kamen aber auch die aktuellen Probleme dieses schwierigen Prozesses zur Sprache.

Am frühen Donnerstagmorgen erkundete die Gruppe im Rahmen einer Stadtrundfahrt das politische und historische Berlin. Ein Zwischenstopp beim sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park lenkte den Blick auf den 2. Weltkrieg und die Erinnerungskultur im Herzen Berlins.

Im Anschluss daran besuchten sie das Verteidigungsministerium. Neben einer kurzen Einführung in die Geschichte und Organisation des Hauses stand der Referent den kritischen Fragen der Friedensaktivist*innen Rede und Antwort. Besonders hinterfragt wurden dabei die Auslandseinsätze der Bundeswehr und die anstehenden Aufrüstungspläne von NATO und Verteidungsministerin.

Danach wurde es Zeit, den Deutschen Bundestag zu besuchen. Nach kurzem Sicherheitscheck fanden sich die Mitreisenden auf der Besuchertribüne wieder und verfolgten eine namentliche Abstimmung im Plenum live mit. Kathrin Vogler und Reiner Braun konnten die Gruppe anschließend im Ausschusssaal im Paul-Löbe-Haus begrüßen und den Gedankenaustausch vom Dienstagabend in großer Runde fortführen.

Freitag, der Tag der Heimreise. Aber zunächst ging es nach dem morgendlichen Check-Out im Hotel nach Potsdam. Genauer gesagt, zum Schloss Cecilienhof. Dort wurde am Ende des zweiten Weltkriegs das Potsdamer Abkommen unterzeichnet.

Die nächste Fahrt findet im September statt. Dann werden Ehrenamtliche aus dem Kreis Steinfurt und junge Menschen, die gerade ein freiwilliges soziales Jahr leisten, mit dabei sein.