Kathrin Vogler im Gespräch mit Pflegeschüler*innen

NL74NRWNRWGesundheit

Am 29.08.2018 traf Kathrin Vogler Schüler*innen der St. Hildegard Zentralschule für Gesundheitsberufe in Münster Hiltrup. Diese  hatten in einem regelrechten Brandbrief auf Probleme in der Pflegeausbildung aufmerksam gemacht und um ein Treffen mit der Abgeordneten gebeten. Selbstverständlich nahm sich Kathrin Vogler die Zeit und vertiefte die angesprochenen Punkte im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern.

Die Schülerinnen und Schüler machten deutlich, dass sie, entgegen des eigentlich vorgesehenen Ablaufs in der Pflegeausbildung, den neuen Azubis nicht alle Gegebenheiten zeigen könnten. Schuld sei der vorherrschende Personalmangel. Wichtige Lerninhalte für die neuen Auszubildenden blieben somit bereits an ihrem ersten Tag auf der Strecke. Dies zöge sich wie ein roter Faden durch die gesamte Ausbildung. Denn auch bei den vorgegebenen 250 Anleitstunden die examensnotwendig sind, stießen die Auszubildenden auf Schwierigkeiten. Der Grund dafür: Den examinierten Pfleger*innen fehlt schlicht die Zeit, den Auszubildenden alles zu zeigen.

Innerhalb der Klasse wurde im Vorfeld des Gesprächs eine Umfrage durchgeführt: Wer würde  gerne unter diesen Umständen weiterhin in der Pflege arbeiten? Von 22 Schüler*innen gab die Hälfte an, nicht weiter in der Pflege arbeiten zu wollen, neun Schüler*innen gaben an, sich noch nicht sicher zu sein und lediglich zwei Schüler*innen gaben an weiter in der Pflege arbeiten zu wollen. Auch wenn diese Umfrage natürlich nicht repräsentativ ist, zeigt sie deutlich, dass in der Pflegeausbildung einiges schief läuft. Deshalb haben sich die Schülerinnen und Schüler einen Maßnahmenkatalog ausgedacht, mit dem sie die Ausbildung in der Pflege verbessern wollen:

  1. Es soll einen Katalog mit Fertigkeiten geben, die die Auszubildenden in der Pflege bis zu ihrem Examen erlernt haben müssen.
  2. Die 250 Anleitstunden sollen weiter erhalten bleiben, doch sollen zukünftig nicht mehr examensnotwendig sein.
  3. Praxisanleiter sollen während der Praxisstunden vom Dienst freigestellt sein, um sich mehr Zeit für die Auszubildenden nehmen zu können.
  4. Durch einen höheren Schlüssel sollen mehr Praxisanleiter eingestellt werden.
  5. Krankenhäuser sollen den Schüler*innen nicht aufgrund von Personalmangel bestimmte Lerninhalte vorenthalten.
  6. In der Ausbildung sollen sogenannte „Skills Labs“ eingeführt werden, in denen die Auszubildenden Tätigkeiten vorher an Dummys üben können, wie es sie bereits in Medizinstudiengängen gibt.