Neue Atomwaffen, neues Wettrüsten, neue Kriegsgefahr – was nun, Kathrin Vogler?

Ein Vortrags- und Gesprächsabend über die sich zuspitzenden Krisen in der Sicherheitspolitik. Dazu lädt zum Jahresauftakt die Friedensinitiative Nottuln (FI) alle Bürgerinnen und Bürger ein. Gast des Abends ist Kathrin Vogler. Seit Jahrzehnten gehört sie zur Spitze der bundesdeutschen Friedensbewegung. Die Veranstaltung findet am 21.1.2019, um 19:30 Uhr, in der Alten Amtmannei Nottuln statt.

„Wir geraten mehr und mehr in eine Schieflage in der internationalen Politik,“ schreibt die FI in ihrer Einladung. „Eine neue Runde des Wettrüstens zwischen Ost und West beginnt. Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen nehmen zu. Deutsche Soldaten stehen als sogenannte Speerspitze direkt an der russischen Grenze. Große Manöver werden auf beiden Seiten abhalten. Eine neue Entspannungspolitik ist nicht in Sicht. Und nun drohen beide Seite, Ost und West, wieder neue atomare Mittelstreckenraketen in Europa zu stationieren.“ Mit dem neuen Wettrüsten einher ginge eine massive Aufstockung der Rüstungs- und Verteidigungsausgaben. Sollte Deutschland das 2-Prozent-Ziel der Nato erreichen wollen, wären das Mehrausgaben für den Verteidigungsetat von fast 30 Milliarden Euro. „Stehen wir wieder da, wo wir vor 40 Jahren schon mal waren? Ist die Situation noch gefährlicher als Ende der 1970er Jahre?“ Diese Fragen stellt sich die FI und richtet sie an Kathrin Vogler. Die Friedensaktivistin engagierte sich seit über 40 Jahren in der Friedensbewegung, führte die großen Friedensorganisationen Deutsche Friedensgesell-schaft und den Bund für Soziale Verteidigung viele Jahre und sitzt nun schon in ihrer zweiten Legislaturperiode im Deutschen Bundestag. Dort arbeitet sie im Verteidigungsausschuss mit und ist Mitglied im Auswärtigen Ausschuss. Für ihre Fraktion Die Linke ist sie die friedenspolitische Sprecherin im Parlament. Kathrin Vogler wird eine Einschätzung der gegenwärtigen internationalen Politik geben, wird darüber auch berichten, wie diese in Berlin gesehen wird. Daraus leitet die Referentin Perspektiven ab. Was ist zu tun, damit sich der Teufelskreis der Eskalation nicht weiterdreht? Wo gibt es positive Szenarien zum Ausstieg aus den neuen Konflikten? Was ist von der deutschen Politik zu fordern? Welche Beiträge kann die Bundesrepublik zur Friedenspolitik leisten? Und zum Schluss: Was für Aufgaben ergeben sich daraus für die Friedensbewegung? Was kann eine Friedensinitiative vor Ort tun? Wie kann sich jeder einbringen, sich für Frieden engagieren? „Klar ist“, so Norbert Wienke, Geschäftsführer der FI Nottuln, „dass es so nicht weitergehen kann. Die gegenwärtige Entwicklung muss allen Menschen Grund zu Sorge sein. Es darf nicht weiter gezündelt werden. Das ist zu gefährlich. Doch was können wir tun?“ Auf diese Fragen erhofft sich die FI Antworten. Sich mit eigenen Meinungen einzubringen, dazu sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen.