Offener Brief an die Kanzlerin: Festakt absagen!

Kathrin Vogler

Die Bundestagskandidatin der LINKEN, Kathrin Vogler, hat in einem offenen Brief an Kanzlerin Angela Merkel gefordert, den heutigen Festakt zur Einweihung des Bundeswehr-Ehrenmals abzusagen und eine Umkehr in der Afghanistanpolitik einzuleiten. Vogler begründet dies mit der aktuellen Situation, in der die Bundeswehr in Kundus offensichtlich für schwere Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das Kriegsvölkerrecht verantwortlich ist und fordert statt dessen eine Trauerfeier für die zivilen Opfer des NATO-Bombardements. Angesichts dessen empfindet sie den Festakt als politisch unangemessen und unerträglich. Weiter heißt es in dem Brief: "Der Schaden, der der Bundesrepublik in der jetzigen Situation durch diese Zurschaustellung des Militärischen entsteht, ist unabsehbar. Schon jetzt ist die Haltung Ihres zuständigen Ministers, Franz-Josef Jung, an Ignoranz kaum zu überbieten. Der heutige Festakt wäre ein weiteres Zeichen der Arroganz und Ignoranz gegenüber den Opfern der NATO-Bomben in Afghanistan."

Offener Brief: Festakt absagen!

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

angesichts der öffentlichen Diskussion um die Aktivitäten der Bundeswehr in Afghanistan, bitte ich Sie, den für heute 17 Uhr geplanten Festakt zur Einweihung des Bundeswehr-Ehrenmals abzusagen.

In einer Situation, in der die Bundeswehr in Kundus offensichtlich für schwere Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das Kriegsvölkerrecht verantwortlich ist, ist ein solcher Festakt politisch unangemessen und unerträglich. Angemessen wäre eine Trauerfeier für die zivilen Opfer des Bombardements der NATO-Truppen und ein Umdenken in der Afghanistanpolitik.

Der Schaden, der der Bundesrepublik in der jetzigen Situation durch diese Zurschaustellung des Militärischen entsteht, ist unabsehbar. Schon jetzt ist die Haltung Ihres zuständigen Ministers, Franz-Josef Jung, an Ignoranz kaum zu überbieten. Der heutige Festakt wäre ein weiteres Zeichen der Arroganz und Ignoranz gegenüber den Opfern der NATO-Bomben in Afghanistan.

Mit freundlichen Grüßen

Kathrin Vogler

Kandidatin im Wahlkreis 129 für den Deutschen Bundestag