„Ich habe versucht, hochdeutsch zu sprechen.....“

Klimatour durchs Münsterland mit Eva Bulling-Schröter und Kathrin Vogler

Diesem Anspruch wurde Eva Bulling-Schröter, Bundestagsangeordnete der LINKEN aus Bayern und Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestages, natürlich gerecht.

Auf Einladung von Kathrin Vogler, die das Münsterland im Bundestag vertritt, besuchte die Ausschussvorsitzende für einige Tage die Region.

Ein umfangreiches Programm stand auf der Tagesordnung.

Am Sonntag, 07.08.2011 waren  Atomkraft, Atommüll und Urananreicherung das Motto des Tages.

Am Vormittag fand ein Treffen mit der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus e.V.", die seit Jahren gegen das Brennelemente-Zwischenlager Ahaus (BZA)kämpft, direkt vor dem Atommülllager statt.

Wichtiges Anliegen der beiden Politikerinnen ist die Stilllegung aller Atomanlagen, nicht nur der AKWs. Mit nach Berlin nehmen sie aus Ahaus die konkrete Frage, wie eine schleichende Verlängerung der Betriebsgenehmigung des BZA über 2036 hinaus verhindert werden kann.

Im Anschluss ging es ins benachbarte Gronau, wo die einzige Urananreicherungsanlage in Deutschland steht. Bevor Eva Bulling-Schröter und Kathrin Vogler am traditionellen Sonntagsspaziergang um die Urananreicherungsanlage teilnahmen, stand ein Gespräch mit Anti-AKW-Initiativen, GewerkschafterInnen und Mitgliedern der Partei DIE LINKE im Gronauer Wahlkreisbüro an.

Beide Politikerinnen informierten sich über die Arbeit vor Ort, lobten das langjährige Engagement aller Beteiligten und sagten zu, deren Forderungen nach einem schnellen Atomausstieg und dessen Verankerung im Grundgesetz zu unterstützen .

Am Montag standen die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf dem Programm.

Eva Bulling-Schröter und Kathrin Vogler wurden am frühen Morgen von Bürgermeister Roos im Ortskern von Saerbeck begrüßt. Saerbeck ist mit dem European Energy Award in Gold ausgezeichnet und hat den Wettbewerb als NRW-Klimaschutzkommune gewonnen.

In der Saerbecker Heizzentrale erläuterte der Bürgermeister mit seinen Mitarbeitern das Klimakonzept derGemeinde mit dem großen Ziel, mehr als energie-autark zu werden.

Schritte dahin sind u.a. der Rückkauf des Stromnetzes, um sich von den großen Konzernen unabhängig zu machen, sowie der Umbau des ehemaligen Munitionsdepots der Bundeswehr zu einem Bio-Energiepark, wo künftig auf 91 Hektar Energie aus Sonne, Wind und Biomasse gewonnen werden soll – fünfmal mehr, als die Kommune selbst benötigt.

Für die beiden Bundestagsabgeordnetenhat das Saerbecker Vorgehen absoluten Modellcharakter für andere Kommunen, insbesondere auch unter dem Aspekt, sich von den großen Konzernen unabhängig zu machen und Energiegewinnung durch Genossenschaften in die Hand der Bürgerinnen und Bürger zurückzuholen.

Nächste und letzte Station des Münsterlandbesuches von Eva Bulling-Schröter war das Treffen mit den Bürgerinitiativen gegen Fracking.

Nach einem informativen Austausch mit Vertretern der Initiativen aus Borken, Drensteinfurt, Nordwalde und dem niedersächsischen Lünne ging es nach Nordwalde in die Bauernschaft Scheddebrock, wo Exxon-Mobile die Bohrungen durchführen möchte.

Knapp 50 Anlieger, Vertreter von Politik und Bürgerinitiativen sowie zahlreiche Pressevertreter warteten gespannt auf die beiden LINKEN-Abgeordneten.

Nach vielen persönlichen Gesprächen überreichten die Initiativen Eva Bulling-Schröter rund 13.000 Unterschriften gegen das Fracking, welche sie in Berlin an Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) weitergeben wi