Auf dem Weg zu einem gerechten Frieden

Veranstaltung der Evangelischen Akademie Rheinland

Am 10. Oktober, dem 30. Jahrestag der großen Bonner Friedensdemonstration, diskutierte Kathrin Vogler bei einer Tagung der evangelischen Akademie in Bonn über das Konzept des gerechten Friedens im Zeitalter von Militärinterventionen und "vernetzter Sicherheit". Mit auf dem Podium, das Jürgen Klußmann leitete, saßen Jochen Hippler vom Institut für Entwicklung und Frieden der Uni Duisburg-Essen und Ulrich Frey, Mitglied des ständigen Ausschusses für Öffentliche Verantwortung in der ev. Kirche im Rheinland. Zu Beginn der Tagung sprach Präses Nikolaus Schneider in einem Eröffnungsreferat über die Ausrichtung deutscher und europäischer Außenpolitik aus friedensethischer Sicht.

Anschließend setzten sich die TeilnehmerInnen mit dem von der Bundesregierung vertretenen Konzept der "vernetzten Sicherheit" äußerst kritisch auseinander. Auch Präses Schneider hatte in seinem Vortrag bereits auf Unvereinbarkeiten zwischen einem vorwiegend sicherheitspolitischen und von Interessen geleiteten Herangehen an Konflikte und dem kirchlichen Konzept des "gerechten Friedens" hingewiesen.

Im Abschlussplenum wies Kathrin Vogler darauf hin, dass es nicht darum gehe, Konflikten vorzubeugen, wie das etwa der Begriff der "Konfliktprävention" nahelege. Konflikte seien vielmehr notwendig, um Veränderungen im Sinne von mehr Gerechtigkeit herbeizuführen.

Gewalt sei nicht notwendige Folge von Konflikten, sondern eher Ausdruck von Machtausübung. Deswegen benutzt sie stets den Begriff der Zivilen Konfliktbearbeitung, der mit dem "gerechten Frieden" auch am ehesten kompatibel sei.