Gewaltfreie Alternative entwickeln
Was sind die gewaltfreien Alternativen zu Militäreinsätzen? Auf großes Interesse stieß ein internes Fachgespräch des Arbeitskreis Internationale Politik mit Expertinnen und Experten der Zivilen Konfliktbearbeitung (ZKB).
Kathrin Vogler und Jan van Aken luden zum Fachgespräch Ziviler Konfliktbearbeitung in DIE LINKE. Fraktion.
Was sind die gewaltfreien Alternativen zu Militäreinsätzen?
Auf großes Interesse stieß ein internes Fachgespräch des Arbeitskreis Internationale Politik mit Expertinnen und Experten der Zivilen Konfliktbearbeitung (ZKB). Christiane Lammers von der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung führte in die Mechanismen gewaltfreier Friedensarbeit ein und forderte eine umfassende Friedensstrategie, die bisher noch keine Partei entwickelt habe. Dabei müsse das zivile klar von militärischen Ansätzen unterschieden werden, erläuterte Kathrin Vogler, seit 2009 Obfrau der LINKEN im Unterausschuss Zivile Krisenprävention. Militärische Einsätze scheitern nicht zufällig: „Das Militär muss immer wissen, wer Freund und Feind ist, wen sie beschützen und wen sie bekämpfen soll. In Krisen gibt es aber weder gut noch böse und Frieden ist nur möglich, wenn diese Logik überwunden wird.“
An konkreten Beispielen zeigte Christine Schweitzer vom Bund für Soziale Verteidigung schließlich auf, wie Zivilisten schon jetzt erfolgreich Menschen vor, während und nach gewaltsamen Konflikten schützen. Dabei geht es in der Regel nicht um menschliche Schutzschilder, sondern darum, dass die „zivilen Peacekeeper“ Vertrauen und handlungsfähige Beziehungen zu allen Konfliktparteien aufbauen. Auf dieser Basis haben gewaltfreie Interventionen schon vielfach verhindert, dass Gerüchte und einzelne Zwischenfälle zu größeren Kämpfen eskalieren.
Die Anwesenden wollen den im Fachgespräch begonnenen Prozess fortsetzen, um als LINKE zivile Antworten auf absehbare Krisen zu entwickeln und gemeinsam mit den Expert_innen die gewaltfreie Alternative zum Militär im Parlament und der Gesellschaft bekannter zu machen.