Hilfe für traumatisierte Kindersoldaten im Kongo dringend erforderlich

Auf Einladung von Amnesty International traf sich Kathrin Vogler als Mitglied des Unterausschusses Zivile Krisenprävention mit Murhabazi Namegabe aus der DR Kongo.

Namegabe leitet dort die Nichtregierungsorganisation BVES, die sich im Ostkongo um Kindersoldaten kümmert. Kinder, die von der Armee und den Milizen entführt wurden oder die von ihren Eltern in den bewaffneten Kampf geschickt wurden, werden von der Organisation befreit, medizinisch und psychologisch betreut, erhalten eine schulische oder berufliche Ausbildung und werden anschließend nach Möglichkeit wieder in die Gesellschaft ihrer Herkunftsdörfer integriert.

Besonders schwierig ist die Wiedereingliederung von Mädchen. Diese stellen etwa ein Drittel der Kinder in bewaffneten Einheiten dar und sie werden nicht nur als Soldatinnen missbraucht, sondern meist auch als Sexsklavinnen. Namegabe berichtete von einem speziellen Programm für diese Mädchen, von denen das jüngste gerade erst 4 Jahre alt ist. Die meisten Mädchen sind zum Zeitpunkt ihrer Befreiung schwanger oder bereits Mütter, viele sind mit HIV infiziert und die meisten sind schwer traumatisiert.

Zu Recht ist Namegabe stolz darauf, dass bereits drei der Mädchen aus dem Programm eine Hochschule besuchen. Andere lernen praktische Berufe oder arbeiten als Multiplikatorinnen für das Programm, um andere Mädchen zu überzeugen, die bewaffneten Einheiten zu verlassen.

Diese Erfolge waren auch möglich durch die Unterstützung seines Projektes durch die Bundesregierung und Namegabe bat dringlich darum, die DR Kongo und die noch etwa 2600 Kinder in bewaffneten Einheiten nicht zu vergessen. Kathrin Vogler sagte ihm zu, die Bundesregierung insbesondere an ihre Versprechen zu erinnern, den Aufbau demokratischer Strukturen zu fördern und bedankte sich im Namen der Bundestagsabgeordneten für das Engagement von Amnesty International und seiner Partnerorganisation für die Kinderrechte in der DR Kongo.