Kathrin Vogler zeigt Flagge in Gronau - Stopp aller Atomanlagen!

Demo mit über 4000 Teilnehmern

Am 11.März riefen Umweltverbände, kirchliche und gewerkschaftliche Gruppen, Bürgerinitiativen und verschiedene Parteien zur Demonstration gegen Atomkraft auf. Anlass war der erste Jahrestag der Fukushima-Katastrophe.

Auch Kathrin Vogler unterstützt die Proteste.

Sie zeigte sich von der Anzahl der Teilnehmer beeindruckt und fordert den sofortigen Atomaustieg und dieStilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau sowie aller Atomanlagen in ganz Deutschland.


 

Hier ein Interview, welches Kathrin Vogler nach der Demo gab:

Frage: Der Atomausstieg ist ja beschlossen. Warum demonstrierst du immer noch hier in Gronau?

Kathrin Vogler: Erstens kommt mir der Atomausstieg zu spät. DIE LINKE hat im Bundestag einen Ausstiegsplan bis 2014 vorgelegt. Wir könnten also schon viel weiter sein. Zweitens umfasst der schwarz-gelbe Atomausstieg nur die Atomkraftwerke. Die schleichende Vergiftung durch die Urananreicherung in Gronau, das Zwischenlager in Ahaus und die Atomtransporte quer durchs Land geht weiter. Und drittens gibt es noch immer kein Endlager. Die radioaktiven Abfälle aus den AKWs liegen weiter in Zwischenlagern herum und niemand weiß, wie lange das noch so gehen soll. Dagegen muss man einfach weiter auf die Straße gehen.

Frage: Ist das Thema Atomkraft nicht eher ein „grünes“ Thema? Warum engagiert sich DIE LINKE so stark in der Anti-Atombewegung?

Kathrin Vogler: Atomenergie ist nicht nur gefährlich, sondern auch unwirtschaftlich. Vier große Energiekonzerne beherrschen den Markt und bremsen den Umstieg auf erneuerbare Energien. Die Risiken werden auf die Gemeinschaft abgeladen, die Gewinne stecken sich die AktionärInnen in die Tasche. Was wir brauchen, ist Energieversorgung in öffentlicher Hand, demokratisch gesteuert. Deswegen setzen wir uns für die Wiederbelebung von Stadtwerken ein. Außerdem ist es doch Wahnsinn, dass industrielle Großverbraucher Strom zu Billigpreisen bekommen, während immer mehr Menschen im Land ihre Stromrechnung nicht bezahlen können. Wir setzen uns für Sozialtarife ein, damit niemand mehr ohne Herd und Kühlschrank im Dunkeln sitzen muss.

Frage: Ist man denn nicht auf die „vier Großen“ angewiesen?

Kathrin Vogler: Nein. Jeder kann zu Ökostromanbietern wechseln. Viele Stadtwerke bieten inzwischen auch schon Ökostromtarife an. Und das ist gar nicht unbedingt teurer.