Klimakiller Militär - Kathrin Vogler in „Transparenz-TV“ mit C. Ronnefeldt

Klimaschutz braucht massive Abrüstungsbemühungen und ein Ende von Größmanövern wie „Defender 2020“, die zudem noch Spannungen anheizen, statt zur Deeskalation beizutragen. Kathrin Vogler spricht darüber mit Clemens Ronnefeldt (Internationaler Versöhnungsbund), in dessen Video-Format „Transparenz-TV“.

 

Video: Transparenz TV beschäftigt sich in der Sendung vom 5. März 2020 mit dem Thema "Klimakiller Militär".

Zusammenfassung: Einer der Hauptverursacher für die Verschärfung der Klimafrage ist das weltweite Militär. Allein das US-Militär ist für ca. 5 Prozent aller weltweiter CO2-Emissionen verantwortlich - und damit für mehr als alle Länder Afrikas zusammen. Rund 150 Staaten der Erde verbrauchen weniger Erdöl als das US-Militär alleine.

Ein Leopard-II-Panzer der Bundeswehr benötigt auf einer Strecke von 100 Kilometern rund 530 Liter Diesel. Kampfflugzeuge der Bundeswehr und Kriegsschiffe der Marine tragen in erheblichem Maße zur negativen Klimabilanz Deutschlands bei. Im Jahre 2018 wurden nach Angaben der Bundesregierung von mobilen Systemen der Bundeswehr rund 670.000 Tonnen CO2 produziert. Angaben über die bei Auslandseinsätzen verursachten CO2-Ausstöße macht die Bundesregierung derzeit nicht. In den Klimaschutzberichten der Bundesregierung für die Jahre 2017 und 2018 steht der Satz: „Die Emissionen der militärisch genutzten Fahrzeuge bleiben … unberücksichtigt.“

Der wochenlange Moorbrand bei Meppen im Jahr 2018, ausgelöst durch eine Übung der Bundeswehr, erzeugte allein ca. 1,4 Millionen Tonnen CO2. Beim aktuellen Manöver „Defender 2020“ werden 37.000 Nato-Soldaten eingesetzt und ca. 20.000 US-Soldaten aus den USA nach Europa gebracht - inklusive Panzern und sonstigem militärischem Gerät. Ziel des Manövers ist die Abschreckung Russlands vor einem möglichen Angriff auf das Baltikum - ein Szenario wie auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Auch bei diesem Manöver werden riesige Mengen an fossilen Treibstoffen verbraucht.

Klimaschutz braucht vor diesem Hintergrund massive Abrüstungsbemühungen und ein Ende von Größmanövern wie „Defender 2020“, die zudem noch Spannungen anheizen statt zur Deeskalation beizutragen.