Bundestag diskutiert kontrovers über Sterbehilfe

Neues Deutschland

Linken-Politikerin Vogler fordert offene Debatte über das Sterben

Linken-Politikerin Vogler fordert offene Debatte über das Sterben

Berlin. In der Bundestagsdebatte über die Sterbehilfe sind Differenzen quer durch alle Fraktionen deutlich geworden. Einigkeit bestand am Donnerstag aber darüber, die Palliativmedizin zu stärken. Eine Mehrheit der Redner wandte sich zudem gegen die umstrittenen Sterbehilfe-Vereine.

[...] Die Gesundheitspolitikerin der Linken, Kathrin Vogler, hat eine offene und freie Debatte im Bundestag über das Sterben gefordert. Dabei dürfe der Tod nicht verklärt werden, ansonsten »liefen wir Gefahr, dass Menschen in Not eben nicht das Recht auf bestmögliche Hilfe zum Leben zugesprochen wird«, sagte Vogler. Zugleich gebe es aber keine Verpflichtung für die Gesellschaft, »den Tod für Sterbewillige zu einer möglichst leicht erreichbaren Dienstleistung zu machen«.

Vogler wandte sich gegen organisierte Sterbehilfe-Organisationen. Sie unterstützte deshalb einen Gesetzentwurf, der die »geschäftsmäßige, organisierte und auf Wiederholung abzielende Suizidassistenz und die Werbung dafür wirksam verbietet«. Sie wolle nicht in einer Gesellschaft leben, »in der Menschen ihren Lebenssinn oder gar ihren Lebensunterhalt daraus gewinnen, anderen den Tod zu bringen«.

Gleichzeitig sprach sich Vogler für eine Straffreiheit für Personen wie Ärzte aus, »die aus einer Vertrauensbeziehung heraus im Einzelfall einem Menschen helfen, sein Leben zu beenden«. Das erscheine ihr menschlicher, als Kriterien festzulegen, die das Aufgabenspektrum der Mediziner erweitern wollten. Vogler gab zu bedenken: »Niemand von uns weiß, wie das geht, das Sterben.«

Eine aktive Sterbehilfe, also die Tötung auf Verlangen, steht in den Positions-Entwürfen der einzelnen Abgeordnetengruppen nicht zur Debatte. Es geht lediglich um die Beihilfe zum Suizid. Entscheiden soll der Bundestag in der Frage im kommenden Jahr.

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