Glaubwürdigkeit sozialdemokratischer Gesundheitspolitik vollends beschädigt SPD-Politikerin wird Chef-Lobbyistin der Pharmakonzerne

Kathrin Vogler, MdB

Den Wechsel der ehemaligen NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer vom Chefsessel der Barmer-GEK zum Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) kommentiert Kathrin Vogler, Pharma-Expertin der Bundestagsfraktion DIE LINKE:

„Birgit Fischers Karrierepläne zeigen, wie unzuverlässig sozialdemokratische Gesundheitspolitik ist. Gestern noch gegen das Einknicken der Politik vor den Wirtschaftsinteressen wettern und morgen schon auf dem Chef-Sessel beim gierigsten Lobbyverband der Pharmaunternehmen sitzen, das macht extrem unglaubwürdig. Birgit Fischer wird ihre Drähte in die Führungsetagen der SPD zukünftig dafür nutzen, die Profitinteressen von Bayer, Sanofi und Pfizer zu bedienen. Das muss bei den kommenden parlamentarischen Initiativen der SPD mit bedacht werden.“

An die Adresse der Union richtet Vogler die Botschaft:

„Wer im Glashaus sitzt soll nicht mit Steinen werfen! Der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch ist nun Chef des Baukonzerns Bilfinger Berger, der jahrzehntelang mit öffentlichen Bauaufträgen des Landes Hessen in Milliardenhöhe bedient wurde. So etwas gehört sich nicht, egal mit welchem Parteibuch!“Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Faktion Jens Spahn hatte gestern scharf kritisiert, dass eine angeblich linke Sozialdemokratin oberste Pharmalobbyistin wird.