Untaugliches Arzneimittelgesetz zurückziehen
„Der Selbstbedienungsladen für Pharmakonzerne muss geschlossen werden. Die Ausgaben für neuartige Arzneimittel, so zum Beispiel Krebs-, Rheuma- oder Multiple Sklerose-Medikamente, sind im letzten Jahr um über elf Prozent gestiegen: Wir brauchen dringend eine wirksame Begrenzung der Arzneimittelausgaben“, kommentiert Kathrin Vogler, stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, den heute veröffentlichten Arzneiverordnungs-Report 2010. Kathrin Vogler weiter:
"DIE LINKE hat konkrete Vorschläge vorgelegt: Auch im Pharmabereich können die Kosten effektiv gesenkt werden. 60.000 Euro und mehr an jährlichen Therapiekosten für einen einzigen Patienten sind nur dann gerechtfertigt, wenn ihnen ein deutlicher Nutzen gegenüber steht. Wir brauchen eine rationale Preisfindung, die vor allem am Nutzen für die Kranken und an den Kosten für Forschung und Entwicklung ausgerichtet werden muss. Die Krankenkassen dürfen nicht länger verpflichtet sein, für Medikamente ohne belegten Zusatznutzen irrsinnige Summen zu zahlen. Nur so lässt sich diese tickende Zeitbombe für die Krankenkassen entschärfen. Darum muss Gesundheitsminister Rösler sein untaugliches Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes zurückziehen. Wer sich komplette Paragraphen von der Pharmaindustrie schreiben lässt, kann keine Begrenzung der Medikamentenpreise erreichen.“