Ägyptischer Blogger setzt sich aktiv für Menschenrechte ein

Der ägyptische Kriegsdienstverweigerer und Blogger Maikel Nabil Sanad und sein Bruder Mark trafen Kathrin Vogler im Rahmen einer Veranstaltung des Menschenrechtsausschusses im Deutschen Bundestag. Maikel, der monatelang im Gefängnis gesessen hatte, berichtete von den Bemühungen des Militärs, Protest und Widerstand zu kriminalisieren. Die Präsidentenwahlen würden nach seiner Auffassungen keine Demokratisierung bringen, weil die Macht des Militärs in Ägypten ungebrochen sei. Das Militär ist der größte Wirtschaftsfaktor, kontrolliert Fabriken und Bildungseinrichtungen und zensiert Veröffentlichungen, Tausende Zivilisten werden von Militärgerichten verurteilt, weil sie sich kritisch geäußert oder an Protesten beteiligt hatten.

Maikel bedankte sich bei der Bundesregierung für den Einsatz deutscher Diplomaten in seinem Fall und wünschte sich von den Abgeordneten, dass auch andere Gefangene unterstützt würden. Er sei grundsätzlich gegen Rüstungslieferungen an sein Land, wenn, dann müsse man aber zumindest die Einhaltung der Menschenrechte zur Bedingung machen. Kathrin Vogler begrüßte das Engagement von Maikel und Mark zur Demokratisierung Ägyptens und sprach ihnen die Solidarität der Linksfraktion im Bundestag aus.