Bundesregierung tappt bei Schweinegrippe weiter im Nebel
Meinungsforschung ersetzt Information
In der Antwort vom 18.01.2010 auf eine kleine Anfrage der Bundestagsfraktion DIE LINKE muss die parlamentarische Staatssekretärin Widmann-Mauz zugeben, dass die Bundesregierung völlig im Nebel tappt und keine verlässliche Daten zur Schweinegrippe-Impfung hat. Unerträglich findet dies die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses Kathrin Vogler (DIE LINKE.):
„Viel scheint die Bundesregierung über den Fortgang der Schweinegrippe-Impfung nicht zu wissen. Sie kann in der Antwort auf die kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE keinerlei Angaben machen, wie viele Menschen sich zu Beginn der Impf-Kampagne haben zweimal impfen lassen. Die Bundesregierung weiß auch nicht, wie viele angebrochene Impfdosen bislang verworfen werden mussten, weil hierzulande der Impfstoff anders als beispielsweise in den USA nicht in Einzelampullen geliefert wird.
Die Bundesregierung hat auch nicht einmal annähernd eine Ahnung, wie viele Menschen sich überhaupt impfen ließen. Innerhalb einer Woche schwankten die Angaben des Bundesgesundheitsministeriums bzw. der angegliederten Bundesbehörde „Paul-Ehrlich-Institut“ zwischen 2 bzw. 4 oder gar fast 6 Millionen Personen. Unglaublich daran ist, dass sich die Bundesregierung bei diesen Angaben u.a. auf Forsa-Umfragen stützen muss. Das Meinungsforschungsinstitut befragte dazu ca. 1000 Personen mehrmals per Telefon.
Wenn die Bundesregierung auch ihre Finanzplanung auf ähnlich solider Grundlage vornimmt, können wir uns auf brenzlige Zeiten vorbereiten.“