Bundestag beschließt Auswahl von lebenswertem und lebensunwertem Leben - PID-Zulassung stellt Paradigmenwechsel dar

Kathrin Vogler, MdB

Enttäuscht vom Ausgang der PID-Debatte zeigt sich Kathrin Vogler (DIE LINKE).
Vogler gehört zu den Mitinitiatoren des Gesetzentwurfs für ein Verbot der PID. Vor der heutigen Abstimmung hat sie in ihrer Rede noch einmal eindringlich an alle Bundestagabgeordneten appelliert und sich für ein umfassendes Verbot der Präimplantationsdiagnostik eingesetzt.

„Auch in der heutigen, teilweise sehr emotional geführten Debatte ist es den Befürwortern einer weitgehenden Zulassung der PID aus meiner Sicht nicht gelungen, die schweren Kritikpunkte an ihrem Gesetzentwurf auszuräumen. Wer Embryonen aufgrund ihrer genetischen Eigenschaften aussortiert, selektiert damit auch in lebenswertes und lebensunwertes Leben.

Das heute beschlossene Gesetz lässt zudem aus Nachlässigkeit oder sogar bewusst viele Punkte offen: Deshalb befürchte ich, dass die heutige Entscheidung in der Realität nicht nur in Einzelfällen zur Anwendung der PID führt, sondern eine schrittweise Ausweitung mit sich bringen wird.

Ihre Heilsversprechen wird die sehr unsichere Methode PID nicht einlösen. Weniger als 20 Prozent der Frauen erhalten nach PID ein Kind - und das nach einer teilweise quälenden und gesundheitsgefährdenden Prozedur.

Die von den Befürwortern beschworene „Ethik des Helfens“ werden wir einfordern, wenn es um konkrete Hilfen für Menschen mit Behinderung geht.“

Die Rede von Kathrin Vogler finden Sie hier:

www.linksfraktion.de/reden/pid-zulassung-fuehrt-unterscheidung-lebenswertes-lebensunwertes-leben/