Mehr Forschung zu Methadon in der Krebsbehandlung notwendig
„Die Bundesregierung gibt zu: Es gibt so gut wie gar keine Forschung dazu, wie Methadon die Krebsbehandlung unterstützen könnte. Noch nicht einmal 300.000 Euro gab es dafür seit 2009 – für andere onkologische Wirkstoffe investierte die Bundesregierung in den letzten Jahren hingegen 15 Millionen Euro; insgesamt fließen allein in diesem Jahr 200 Millionen Euro Steuermittel in die Krebsforschung.“ fasst Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zusammen. Vogler weiter:
„Die Pharmakonzerne haben schließlich auch nur an den ultra-teuren onkologischen Wirkstoffen Interesse: Manche kosten laut Bundesregierung bis zu 4700 Euro für die allerkleinste Packung. Aus Sicht der Hersteller und auch mancher Forscher, die am Tropf der Pharmakonzerne hängen, ist es daher fast schon verständlich, dass Erkenntnisse zu Methadon als Wirkverstärker nicht gesucht werden. Denn bei einer Behandlung mit Methadon-Unterstützung kämen – ebenfalls laut Zahlen der Bundesregierung – gerade einmal 90 Cent pro Behandlungstag zusätzlich hinzu, also fast gar nichts. Doch könnten vermehrte Forschungsbemühungen zeigen, ob durch den Methadon-Einsatz eine wiederholte Chemotherapie, Tausende Euros pro Patient und viel Leid eingespart werden können.
Die Ausgaben der Krankenkassen für onkologische Arzneimittel haben sich nach Auskunft der Bundesregierung in Deutschland in den letzten Jahren um 5,8 bzw. 6,8 Prozent erhöht. Sie betragen somit bereits über 5 Milliarden Euro jährlich – das ist jeder 7. Euro, den die Krankenkassen für Medikamente ausgeben! Diese Kostenexplosion insbesondere bei Krebstherapien muss dringend aufgehalten werden, damit die Versichertengemeinschaft nicht ausblutet.“
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- Antwort_zur_Methadonforschung_kleinen_Anfrage_KA_18-13253.pdf
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