Von Arbeit muss man leben können - frau auch!
Die Reallöhne in Deutschland sind seit fünf Jahren kontinuierlich gesunken. Damit sinkt auch der Lebensstandard der arbeitenden Menschen und ihrer Familien. Reallohn ist das, was nach Abzug der Teuerungsrate als Kaufkraft übrig bleibt. Das heißt: wessen Reallohn sinkt, der kann sich weniger kaufen als im Jahr zuvor. Gleichzeitig nimmt die Verschuldung der Haushalte zu. Kein Wunder: wer auf Kredit kauft rechnet in der Regel nicht damit, dass sein Lohn jedes Jahr weniger wert ist. Durch die Hartz-Gesetze und die Förderung von Leiharbeit haben SPD und Grüne den Arbeitsmarkt immer weiter zugunsten der Unternehmer verschoben. Inzwischen sind viele Menschen gezwungen, Stellen anzunehmen, die unsicher und schlecht bezahlt sind. So schlecht bezahlt, dass ihr Einkommen unterhalb der Armutsgrenze liegt. Eine Million Erwerbstätige bezogen im Jahr 2008 ergänzendes ALG II. Im wahrsten Sinne ein Armutszeugnis für die deutsche Wirtschaft und Politik!
Insbesondere Frauen werden häufig in schlecht bezahlte und unsichere Jobs abgeschoben. Ob im Handel oder in Dienstleistungsunternehmen - oft verdienen sie zu wenig, um ein unabhängiges Leben führen zu können und sich auch für das Alter angemessen abzusichern. Selbst bei gleicher Arbeit verdienen Frauen durchschnittlich 20% weniger als gleich qualifizierte Männer.
DIE LINKE fordert, dass gute Arbeit auch gut bezahlt werden muss. Wir treten ein für einen flächendeckenden Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde. Damit wollen wir allerdings nicht geltende Tarifverträge aushebeln - im Zweifelsfall geht ein Tarifvertrag, der einen höheren Stundenlohn vorsieht, natürlich vor.
Tarifverträge allerdings, die Löhne unterhalb dieser Grenze vorsehen, wären dann rechtswidrig und alle Löhne, die mehr als ein Drittel unter dem gesetzlichen Mindestlohn blieben, wären nach §291 STGB als Lohnwucher sogar strafbar.