100.000 Pflegekräfte mehr! - Das muss drin sein!

Am 15. März 2017 lud DIE LINKE. Kreisverband Paderborn Kathrin Vogler zu einem Vortrag ein. Zusammen mit dem Landtagskandidaten für den Kreis Paderborn, Holger Drewer, diskutierte sie mit dem Publikum über die Folgen zunehmender Ökonomisierung des Gesundheitswesens und speziell der Pflege. Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, fordert DIE LINKE 100.000 mehr Pflegekräfte sowie eine bessere Ausstattung der Krankenhäuser.

Holger Drewer und Kathrin Vogler im Wortlaut:

Holger Drewer:

Hallo, mein Name ist Holger Drewer. Ich bin Direktkandidat für den Kreis Paderborn für DIE LINKE bei der kommenden Landtagswahl. Wir hatten heute hier eine Veranstaltung hier bei uns im Büro zum Thema Gesundheitssystem. Als Gast hatten wir Kathrin Vogler, Mitglied des Bundestages und gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion. 100.000 zusätzliche PflegerInnen ist eine der Kernforderungen der LINKEN bei den kommenden Wahlen. Das ist auch dringend nötig. Die fortschreitende Ökonomisierung der Krankenhäuser ist voll und ganz zu Lasten der Pflegerinnen und Pfleger gegangen. Deshalb fordern wir mehr Pflege, eine bessere Finanzierung und ein Gesundheitssystem, das frei von Profit agiert.

Kathrin Vogler:

Wofür ist das wichtig, dass wir mehr investieren in die Krankenhäuser und da speziell in die Pflege? Es gibt Belege dafür, dass wenige Pflegekräfte zu höherer Sterblichkeit führen. Wir haben in Deutschland die Situation, dass alle zwanzig Minuten ein Mensch an einer Infektion stirbt, die er sich im Krankenhaus zugezogen hat. Das heißt Verkehrsopfer, da achtet jeder drauf, aber diese hohe erschreckende Zahl, die wird kaum beachtet. Und es gibt Belege dafür, dass die Hälfte dieser Todesfälle vermieden werden könnten, wenn wir mehr Pflegepersonal und eine bessere Ausstattung der Krankenhäuser hätten, damit die Leute nicht nur Zeit hätten sich mehr um die Patienten zu kümmern, sondern sich auch um die Hygiene im Krankenhaus zu kümmern. Das ist das eine. Dann finden wir es geht gar nicht, dass zum Beispiel eine Pflegekraft nachts zwei Stationen beaufsichtigen muss. Deshalb brauchen wir eine gesetzliche Personalbemessung. Wir müssen klar machen, dass jede Station auch mit ausreichend Pflegepersonal besetzt sein muss, denn ansonsten geht es zu Lasten der Patientinnen und Patienten und die Pflegekräfte sind so gestresst; sie sind so unter Druck, dass viele frühzeitig ihren Beruf aufgeben. Wir brauchen diese Fachkräfte dringend. Deswegen müssen wir die Arbeitsbedingungen verbessern und deswegen sagen wir: ‚Das muss drin sein: 100.000 neue Vollzeitstellen für die Pflege in Deutschland’. Und hier in Nordrhein-Westfalen brauchen wir eine bessere Krankenhausfinanzierung. Dafür streiten wir jetzt bei den Landtagswahlen und im September bei der Bundestagswahl.