Podiumsdiskussion Caritas Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit Ibbenbüren, 01.02.2017

Am 01.02.2017 nahm Kathrin Vogler an einer Podiumsdiskussion im Caritas Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit Ibbenbüren mit Maria Klein Schmeink, MdB, Bündnis 90/Die Grünen teil.

Am 01.02.2017 nahm Kathrin Vogler an einer Podiumsdiskussion im Caritas Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit Ibbenbüren mit Maria Klein Schmeink, MdB, Bündnis 90/Die Grünen teil.

Zum Thema Versorgung im ländlichen Raum forderte Kathrin Vogler Versorgungseinrichtungen für Fachärzte, also z.B. von Kommunen finanzierte Ärztehäuser mit angestellten Ärzte. Auf die Nachfrage eines Altenpflegeschülers nach der Finanzierung, stellte Kathrin Vogler klar, dass genug Geld im Gesundheitssystem vorhanden ist, allerdings an den falschen Stellen. Es ist durch Geldverschwendung teurer geworden, aber seine Ergebnisse sind im EU-Vergleich mittelmäßig. Kathrin Vogler stellte klar, dass privat Versicherte je nach Versicherung auch unterversorgt sein können, aber gesetzlich Versicherte nicht unbedingt überversorgt sind.

Sie verwies auf das Geschäftsmodell der "IGeL-Leistungen", bei dem Patienten Leistungen „aufgeschwatzt“ werden, die diese dann selber zahlen müssen. In dem Zusammenhang erklärte Kathrin Vogler, dass das frühere FDP-Gesundheitsministerium sogar Seminare gefördert hat, in denen Ärzte in solchen Geschäftsmodellen unterrichtet werden. Einsparmöglichkeiten gibt es bei Arzneimitteln indem z.B. deren Preis nach ihrer Nutzenprüfung auch rückwirkend angepasst wird. In Deutschland werden sowieso viel zu viele Medikamente genommen. 20% der Krankenhausaufenthalte sind die folge von zu vielen oder falschen Medikamenten. „Arztbesuche sollten nicht vom Geldbeutel abhängig sein.“, fasste Kathrin Vogler das Hauptproblem zusammen, denn Arme sind häufiger krank und haben ein höheres Sterberisiko als Reiche.

Beim Thema Online-Patientenakte erinnerte sie an den Besuch des Gesundheitsausschusses im Silicon Valley. Nicht erst dadurch ist ihr klar geworden, wie wichtig der Schutz insbesondere von Gesundheitsdaten ist. Patientendaten gehörten in die Hand der Patienten. „Papier ist z.B. beim Impfpass besser, wenn man ins Ausland reist.“, fügte sie hinzu. Als eine Altenpflegeschülerin forderte, dass es auch Pflegern möglich sein sollte Medikamentenpläne einzusehen, schlug Kathrin Vogler vor, dass jeder Patient seinen Medikamentenplan am besten auf einer Chipkarte bei sich tragen und selbst entscheiden sollte, wer auf seine Daten zugreifen kann, was aber technisch noch nicht möglich ist.

Zum Abschluss forderte Kathrin Vogler, dass die die private Krankenversicherung abgeschafft werden muss. Außerdem kritisierte sie den Wettbewerb im Gesundheitssystem. Auch allgemeine Zuzahlungen und Beitragsbemessungsgrenzen gehören abgeschafft. Als solidarisches Gegenmodell tritt sie deshalb für eine Bürgerversicherung ein.