Pille danach: Kritik an Versand

Pharmazeutische Zeitung online

 

Kathrin Vogler, MdB, dazu:

"Grundsätzlich setzt sich DIE LINKE schon seit vielen Jahren für eine größtmögliche Eindämmung des Versandhandels mit Arzneimitteln ein. Denn die nun von den Ländern und von Bundesgesundheitsminister Gröhe geäußerten Bedenken sind berechtigt: Der Versandhandel kann eine ausreichend schnelle Belieferung mit der „Pille danach“ nicht gewährleisten und ebenso wenig eine geeignete Beratung anbieten. Darum freuen wir uns, dass unsere Argumente gegen den Versandhandel endlich ein wenig Gehör finden.

Doch treffen die Bedenken nicht nur bei Notfallkontrazeptiva, sondern auch bei vielen anderen nicht rezeptpflichtigen Arzneimitteln zu. Auch da kann eine sensible Beratung vonnöten sein, und im Bedarfsfall können Patientinnen und Patienten auch nicht tagelang auf die Lieferung zum Beispiel von Schmerzmitteln warten.

Dass nun für die verhältnismäßig nebenwirkungsarmen Notfallkontrazeptiva eine Sonderregelung geschaffen werden soll, zeigt, dass es insbesondere bei den Unionsparteien immer noch ein ideologisch motiviertes Unbehagen gegen die Freigabe der Pille danach gibt."

 

In der Presse

Pharmazeutische Zeitung online:

Pille danach: Pro und Contra zum Versandverbot

 

SPD-Gesundheitsexpertin Hilde Mattheis kann die Ablehnung des Versandhandels beim Vertrieb der Pille danach nicht verstehen. [...]

Linken-Gesundheitsexpertin Kathrin Vogler begrüßte den Vorstoß der Bundesländer grundsätzlich. Die Bedenken seien berechtigt, sagte sie. «Der Versandhandel kann eine ausreichend schnelle Belieferung mit der Pille danach nicht gewährleisten und ebenso wenig eine geeignete Beratung anbieten.» Den Linken ist der Versandhandel mit Arzneimitteln generell ein Dorn im Auge. Sie drängen seit Jahren darauf, ihn deutlich einzudämmen. Die Vorbehalte der Länder beim Versand der Pille danach könnten prinzipiell auch bei anderen rezeptfreien Präparaten zum Tragen kommen, so Vogler. «Auch da kann eine sensible Beratung vonnöten sein.» Zudem könnten Patienten bei Bedarf auch auf die Lieferung von Schmerzmitteln etwa nicht tagelang warten.

Aus Sicht der Linken würde es daher Sinn machen, auch für andere Präparate ein Versandverbot einzuführen. Dieser Vorschlag stößt allerdings bei den anderen Parteien auf wenig Gegenliebe. Dass nun für die verhältnismäßig nebenwirkungsarmen Notfallkontrazeptiva eine Sonderregelung geplant sei, «zeigt, dass es insbesondere bei den Unionsparteien immer noch ein ideologisch motiviertes Unbehagen gegen die Freigabe der Pille danach gibt», sagte Vogler. (sch)

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