Nach den Wahlen in Hessen und Bayern: Was kommt jetzt auf die queere Community zu?

Schwulissimo fragte LGBTI*-Aktivist*innen und Politiker*innen nach den Folgen der LTW in Hessen und Bayern für queere Menschen. Kathrin Vogler prognostiziert: „Die Wahlen in Bayern und Hessen markieren einen historischen Rechtsruck, der sich auch auf die Lebenssituation queerer Menschen negativ auswirken wird."

Das Onlinemagazin Schwulissimo fragt in einem aktuellen Artikel: "Wie blicken Verbände und die LGBTI*-Politik auf die Wahlergebnisse?" 

Auch Kathrin Vogler lieferte ein Statement, das Schwulissimo zitiert:

Diesen Rechtsrück erkennt auch die queer-politische Sprecherin der Linken, Kathrin Vogler, gegenüber SCHWULISSIMO: „Die Wahlen in Bayern und Hessen markieren einen historischen Rechtsruck, der sich auch auf die Lebenssituation queerer Menschen negativ auswirken wird. Der Wahlkampf wurde, bis weit in demokratische Parteien hinein, mit Ressentiments gegen Minderheiten, insbesondere gegen Geflüchtete, geführt und das hat erwartungsgemäß die rechtsextreme AfD gestärkt, die immer wieder auch gegen queere Menschen hetzt. Dass auch SPD und Grüne in dieser Situation bereit sind, Staaten zu sicheren Herkunftsländern zu erklären, in denen queere Menschen verfolgt werden, ist inakzeptabel."

Dabei seien auch im Wahlkampf selbst LGBTI*-Themen laut Vogler oftmals "hinten herunter gefallen". Gerade auch deswegen sei es besonders bitter, dass die Linke nun auch in Hessen aus dem Landtag herausgewählt worden ist - das liege laut Vogler vor allem an der Glaubwürdigkeit der Partei, die immer wieder aus den eigenen Reihen beschädigt werden würde. Konkret nennt Vogler dabei Sahra Wagenknecht, deren Überzeugungen mit einer linken Partei nicht vereinbar seien. "Auch wenn sie die LINKE demnächst verlässt, werden wir hart daran arbeiten müssen, verloren gegangenes Vertrauen  zurückzugewinnen. Je eher und geschlossener wir damit anfangen, umso besser", so Vogler.