Kreis Steinfurt spart an der falschen Stelle- Kritik an Einschränkungen im öffentlichen Gesundheitsdienst

Kathrin Vogler, MdB

Kathrin Vogler, Bundestagsabgeordnete der LINKEN aus Emsdetten und stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, kritisiert die geplante Zentralisierung des öffentlichen Gesundheitsdienstes im Kreis Steinfurt. Die Schließung der Gesundheitsämter in Rheine, Ibbenbüren und Lengerich und die Verlegung des Personals in ein neu zu errichtendes Gebäude in Steinfurt gefährde die Versorgung der Bevölkerung:

"Gesundheitsämter sind eine wichtige Anlaufstelle vor allem für Menschen in schwierigen sozial-psychologischen Lebenslagen. Wie diese etwa von Lengerich oder Ibbenbüren den Weg nach Steinfurt finden sollen, ist mir ein Rätsel". Auch für Suchtkranke im Rahmen der Methadon-Ersatz-Therapie, die täglich die Ausgabestelle aufsuchen müssen, ist diese Entscheidung eine Katastrophe.

Vogler weiter: "In einem Landkreis mit 1.700 Quadratkilometern sind vier Niederlassungen des Gesundheitsamtes wahrlich kein Luxus. Kranke und Arme sind nicht beliebig mobil. Ich empfehle Herrn Kubendorff, einmal zu versuchen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Steinfurt nach Lengerich und zurück zu fahren." Die 13 Millionen Euro für das neue Gebäude in Steinfurt wären nach Ansicht der LINKEN in dezentralen Strukturen der Gesundheitsversorgung erheblich besser angelegt.